Duisburg. Kein Weihnachtsmarkt in Duisburg, keine Messen und Märkte: Neben DU-Kontor brauchen auch Filmforum und Stadiongesellschaft finanzielle Hilfe.

Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wegen der Pandemie hinterlassen Bremsspuren in den Bilanzen von Duisburg Kontor, Filmforum und Stadiongesellschaft. Der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) des Rates beschloss am Mittwoch einstimmig Finanzhilfen, um die Verluste auszugleichen. Duisburg Kontor wird besonders von der Absage des Weihnachtsmarktes getroffen.


Duisburg Kontor kann wegen der Corona-Pandemie seine Hallen nicht vermieten


Weil städtische Hallen nicht für Veranstaltungen vermietet werden dürfen, gibt es einen Liquiditätsengpass beim Duisburg Kontor Hallenmanagement.
Deshalb wird eine Finanzspritze in Höhe von rund 445.000 Euro erforderlich, die der HFA nun beschloss. Zusätzliches Geld braucht auch die Duisburg Kontor GmbH - die Politik stimmte einer überplanmäßigen Mehraufwendung in Höhe von 1,02 Millionen Euro zu. Der ursprüngliche Wirtschaftsplan von Duisburg Kontor hatte bereits einen Fehlbetrag von rund 1,7 Millionen Euro vorgesehen.



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„Durch den Lockdown im Frühjahr sind Wochenmarktveranstaltungen beschränkt worden und Events, insbesondere der profitable Weihnachtsmarkt, bis zum aktuellen Zeitpunkt fast komplett ausgefallen“, erklärt die Stadt. Allein die Sparte „Events“ weise bei Duisburg-Kontor derzeit eine Erlösminderung in Höhe von rund 1,36 Millionen Euro im Vergleich zum Plan 2020 auf. Kosten, so erklärt Duisburg Kontor, seien dennoch aufgelaufen für die Erarbeitung genehmigungsfähiger Konzepte und Anschaffungen sowie die Rückabwicklung von Verträgen nach der Absage. Kurzarbeitergeld und „Novemberhilfen“ des Bundes, die Duisburg Kontor beantragen will, reduzieren die Höhe des zusätzlichen Verlustes voraussichtlich auf 1,02 Millionen Euro.

Corona-Arbeitsschutz verzögert Sanierungskonzept für das Stadion

Durch die Pandemie verzögern sich die Untersuchungen des Stadiondachs der Schauinslandreisen-Arena, sie sind Grundlage für  die Erstellung eines Sanierungskonzepts.
Durch die Pandemie verzögern sich die Untersuchungen des Stadiondachs der Schauinslandreisen-Arena, sie sind Grundlage für die Erstellung eines Sanierungskonzepts. © FUNKE Foto Services | Foto: Lars Fröhlich



Der Stadion-Betreibergesellschaft hatte der Rat bereits vor einem Jahr einen Betriebsmittel-Vorschuss in Höhe von zwei Millionen Euro gewährt.
Damit sollte die Vorbereitung der Sanierung des maroden Stadiondaches finanziert werden (wir berichteten).
In Zwischenberichten an den Rat im April und Juni war bereits deutlich geworden, dass es wegen der coronabedingten Arbeitsschutzmaßnahmen zu Verzögerungen kommen wird. „Für die Erstellung der Bestandsstatik als wesentliche
Entscheidungsgrundlage für die Planung von möglichen Sanierungsvarianten
ist zudem ein Zeithorizont von sechs bis acht Monaten vorgesehen. Von daher ist es derzeit auch noch nicht möglich, ein Zukunftskonzept zur Neuausrichtung der Stadion KG zu erstellen“, heißt es in der Vorlage für den Ausschuss. Der verlängerte deshalb den Zeitraum für die Gewährung des Vorschusses bis Ende Juni 2021.

>>> SOMMERKINO-ABSAGE TRIFFT DAS FILMFORUM


  • Ohne einen Sonderzuschuss
    von bis zu 425.000 Euro, den der HFA genehmigte, kommt auch das Filmforum nicht über das Jahr. Wie hoch der Finanzbedarf tatsächlich sein muss, ist abhängig von der Höhe der Staatshilfe, die das kommunale Kino am Dellplatz beantragt. Laut Haushaltsplan sollte sich der städtische Zuschuss für 2020 nur auf 242.500 Euro belaufen.

  • Die Pandemie
    hat dem Filmforum Umsatzverluste von gut einer Million Euro beschert.
    Vor allem die Absage des Sommerkinos im Landschaftspark brachte Verluste
    , außerdem die Schließung des Stammhauses, die allgemeine Zurückhaltung des Publikums und der Mangel an kassenstarken Filmen, erklärt die Geschäftsführung.