Marxloh.. Braut-Träume, Baklava und Barbecue oder No-Go-Area? Gestandene Kaufleute um Selgün Calisir treiben einen Imagewandel voran.
Nirgendwo in Duisburg gibt es so viele Unternehmer pro Quadratkilometer wie in Marxloh. Nirgendwo ist die Dichte an unterschiedlichsten Dienstleitungen größer als auf der Weseler Straße. Trotz Brautmodenmeile, Juwelieren, Geschenkläden, orientalischen Bäckereien und der wachsenden Zahl an Restaurants mit türkisch-orientalischer Küche, leidet Marxloh regional und überregional weiter am schlechten Image.
Mittelfristig ändern möchte dies der Ende Februar neu gegründete Werbering Marxloh. Angeführt vom Vorsitzenden, dem Immobilien- und Finanzunternehmer Selgün Calisir, planen erfahrene Kaufleute und Unternehmer den Wandel.
Viele Versuche sind gescheitert
Ende Februar fanden sich gestandene Kaufleute, die unter der Führung von Selgün Calisir einen neuen Anlauf unternehmen wollen: „Damit wir beim Thema Beiträge ein wenig Druck aus dem Kessel nehmen“, sagt Selgün Calisir beim Redaktionsbesuch seines Vorstands-Teams an der Weseler Straße, „werden wir zwei Jahre lang keine Beiträge erheben. Wenn die Mitglieder dann das Gefühl haben, dass unsere Dienstleistung es wert ist, führen wir nach und nach Beiträge ein.“
Unterstützt wird Calisir von Menschen, die in ihren jeweiligen Geschäftsfeldern bewiesen haben, dass sie erfolgreich wirtschaften können. Menschen, wie der IT-Experte Seyfi Bastug, wie Werbe-, Event- und Medienfachmann Halil Özet, wie der erfolgreiche Accessoire-Entwickler und Händler Ufuk Yildirim, wie Medien- und Postunternehmer Kai-Jens Heinze oder der erfolgreiche Homberger Markt- und Eventplaner Aydin Erdal.
Viele kleine Schritte sind nötig
Viele kleine Schritte, sagt Calisir, „werden nötig sein, um das Image des Stadtteils regional und überregional zu korrigieren.“ Marxloher Probleme wolle und werde man gar nicht wegreden: „Trotzdem wird es Zeit, das in den Vordergrund zu stellen, was der Stadtteil zu bieten hat“, sagt Calisir, „Restaurants, Schmuckläden, Brautmodeläden, Geschenkartikelläden, Frisöre und Beautyshops“, sagt der neu bestimmte Vorsitzende, „kurz gesagt, alles, was sich Frauen aber auch ihre Begleiter, für einen Wohlfühl- und Shoppingtag in orientalischem Ambiente wünschen können.“
Um dieses Marxloh-Bild zu stärken, von innen heraus nach außen glaubwürdig zu transportieren, sagen die Kaufleute, seien viele Gespräche vonnöten.
Dialog mit dem Oberbürgermeister
„Wir müssen untereinander im Gespräch bleiben“, sagt Ufuk Yildirim, „sie bemerken vielleicht, dass kein Brautmoden-Händler im Vorstand ist. Deren Interessen wollen wir aber bestmöglich vertreten.“
Da sei außerdem die wichtige Kommunikation mit der Stadt Duisburg. Man habe das Gefühl, dass der Stadtspitze, dem Oberbürgermeister Sören Link Marxloh und seine Unternehmer einfach nur egal seien: „Deswegen wollen wir hier eine gute Kommunikation herstellen“, sagt Calisir, „damit auch im Rathaus erkannt wird, dass hier in Marxloh, mit allen seinen Unternehmern, große Chancen für die Stadt schlummern.“
Marxloh als „Hipster“-Destination ist möglich
Die neuen Marxloh-Lobbyisten wollen die Straßen-Gastronomie in Marxloh fördern: „Wir geben Unternehmen Hilfestellungen auf dem Weg dahin.“
Außerdem wollen die Unternehmer den Versuch machen, Marxloh heller scheinen zu lassen: „Wir sind im Gespräch mit den Einzelhändlern, ihre Geschäfte nach Ladenschluss beleuchtet zu lassen“, sagt Calisir, „Mit nächtlicher Beleuchtung erscheint die Weseler Straße in neuem Licht.“ Zweifel und zaudern verboten: „Wir sind positiv, beharrlich und haben ja bereits positive Beispiele.“
Dann schauen alle Halil Özet an, der mit seinen Events ja bewiesen hat, dass man jungens, hippes Publikum an Marxloh binden kann.