Duisburg-Rumeln. Das Albert-Einstein-Gymnasium in Duisburg kann wegen Corona das 50-jährige Bestehen aktuell nicht feiern. Erinnerung an die kleinen Anfänge.

70 Rumelner Kinder, zwei Lehrer unter Schulleiter Heribert Werner und seiner Stellvertreterin Anne-Maria Pütz, Unterrichtsräume in einem Flügel der früheren Marienfeldschule. So begann der erste Schultag am 7. September 1970 im neuen naturwissenschaftlichen Gymnasium mit neusprachlichem Zweig in Rumeln-Kaldenhausen.

Mit einem Informationstag stellt das Albert-Einstein-Gymnasium stets zum Jahresanfang ein umfangreiches Angebot vor. Die Schüler Jamal Ünal, Saskia Legr, Anna-Lena Kudlek und Fabian Senger präsentieren bei einem früheren Einsteintag interessierten Viertklässlern und Eltern einige Experimente im Physikraum.
Mit einem Informationstag stellt das Albert-Einstein-Gymnasium stets zum Jahresanfang ein umfangreiches Angebot vor. Die Schüler Jamal Ünal, Saskia Legr, Anna-Lena Kudlek und Fabian Senger präsentieren bei einem früheren Einsteintag interessierten Viertklässlern und Eltern einige Experimente im Physikraum. © FUNKE Foto Services | DANIEL ELKE


Ein Zeitsprung in die Gegenwart – und schon sehen die Zahlen anders aus: Rund 950 Schüler und Schülerinnen und fast 80 Lehrkräfte zählt das Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) heute im modernen Schulgebäude an der Schulallee – sowie 118 „Einsteiner“, die im Sommer erfolgreich ihr Abitur absolvierten, so viele wie noch nie in der Geschichte des AEG.

Klein startete der Betrieb am Rumelner Gymnasium


50 Jahre besteht das Gymnasium, das schon ganze Schülergenerationen besuchten. Klein startete der Betrieb des „Neusprachlichen Gymnasiums Rumeln-Kaldenhausen“. Der Rat der damals noch selbstständigen Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen hatte die Einrichtung der weiterführenden Schule im Februar 1969 beschlossen. Der Grund: Für die Kinder aus Rumeln-Kaldenhausen war es immer schwieriger geworden, einen Platz an Gymnasien in benachbarten Gemeinden zu bekommen.

Zunächst mussten Lehrer und Schüler sich mit Klassenräumen in einem Flügel der Marienfeldschule begnügen. Unterrichtet wurden damals die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch Erdkunde, Biologie und Nadelarbeit. Nebenamtlich erteilten zwei Pastoren Religionsunterricht und ab Dezember 1970 kamen anderthalb Stunden Sport pro Klasse hinzu.

Schnell wurde es in der früheren Marienfeldschule eng, Fertigbauten auf dem dortigen Gelände sowie die Nutzung des leerstehenden Schulgebäudes an der Dorfstraße linderten die Raumnot.

Albert Einstein setzte sich als einziger Naturwissenschaftler gegen die Konkurrenz durch

Den heutigen Namen Albert-Einstein-Gymnasium trägt die weiterführende Schule seit dem Konferenzbeschluss im Februar 1974. Zuvor gab es aber viele Vorschläge von Schülern und Kollegium. Gedacht wurde an die Benennung nach einem Autor, Philosophen oder Pädagogen. Im Angebot waren neben Lessing, Franz Werfel, Wolfgang Borchert, Theodor Storm, Pestalozzi, Schweitzer oder Eduard Spranger. Zur Debatte standen auch Widerstandskämpfer wie Pater Delp, Maximilian Kolbe oder die Geschwister Scholl.


Als einziger Naturwissenschaftler war Albert Einstein in der Riege, der schließlich das Rennen machte. Die Begründung des damaligen Schulleiters Heribert Werner, bei Albert Einstein habe man nicht nur an den Physiker, sondern auch an den Humanisten gedacht. In der Schule gehe es ja nicht nur darum, der Jugend Wissen zu vermitteln, sondern sie auch zu echter Menschlichkeit zu erziehen. Die Namensgebung erfolgte im Februar 1974.

Im Mai desselben Jahres fand die Grundsteinlegung des Schul- und Kulturzentrums statt. Dort fanden das Gymnasium, die Hauptschule und die Stadtteilbibliothek Platz. Die ersten Klassen zogen im Sommer 1975 ein, die Einweihungsfeier war aber erst mit der Fertigstellung der Dreifachturnhalle im Sommer 1977. 1979 wurden schließlich die ersten Abiturienten entlassen.

MINT ist ein aktueller Schwerpunkt des breit aufgestellten Gymnasiums

Das AEG ist heute ein breit aufgestelltes Gymnasium. Die Leitung hat seit 2017 Steffen Jelitto. Einige bauliche Veränderungen fanden in den vergangenen zwölf Jahren statt. Es entstand das Atelier mit Kunst- und Klassenräumen, die naturwissenschaftlichen Räume wurden erneuert und die Turnhalle saniert. 2012 wurde auch der MINT-Raum errichtet, da Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik die Schwerpunkte der Schule sind. Ein breites Angebot an Sprachen wie Englisch, Französisch, Latein und Italienisch sowie verschiedene Arbeitsgruppen sind fester Bestandteil des Unterrichts. Inzwischen denkt das Kollegium in Richtung Europaschule, eine Anerkennung, für die klare Vorgaben zu erfüllen sind.

Der Wermutstropfen in diesen Zeiten: Wegen der Coronakrise kann das 50-jährige Jubiläum momentan nicht mit einem großen Fest gefeiert werden. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

>> FESTSCHRIFT ZUM 50-JÄHRIGEN BESTEHEN VERÖFFENTLICHT


Die Notwendigkeit der Gründung eines Gymnasiums in Rumeln-Kaldenhausen sahen vor 51 Jahren die Gemeindeväter, da die Kinder und Jugendlichen weiterführende Schulen in den Nachbarstädten besuchen mussten. Heute stellt sich die Situation umgekehrt dar.


Viele Schüler kommen heute aus Moers oder aus den verschiedenen Rheinhauser Stadtteilen.


Aus Anlass des Jubiläums ist eine umfassende 8
0-seitige Festschrift zur Geschichte und mit interessanten Berichten über das Schulleben im Albert-Einstein-Gymnasium erarbeitet worden. Nähere Informationen zum Erwerb der Festschrift sind unter www.aeg-duisburg.de zu finden.


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