Duisburg. Durch seine chinesische Kalligrafie wurde er vielen Duisburgern bekannt: Professor Xu Kuanhua, Co-Direktor des Konfuzius-Instituts, kehrt nach fünf Jahren zurück nach China.
Die Namen der Duisburger, die er in chinesischen Schriftzeichen mit elegantem Schwung aufs Papier gezeichnet hat, bleiben ungezählt. Seit der Gründung des Konfuzius-Instituts an der Universität Duisburg-Essen (UDE) vor fünf Jahren ist Professor Xu Kuanhua sein Co-Direktor. Am kommenden Mittwoch, 11. März, wird der Geburtstag des Instituts gefeiert. Da nimmt der Germanist Abschied – der 62-Jährige kehrt zurück in seine Heimat, Duisburgs Partnerstadt Wuhan.
„Die Gründung des Konfuzius-Instituts geht zurück auf Prof. Lothar Zechlin, der 2007 als Uni-Rektor Wuhan besuchte und dabei diesen Wunsch äußerte“, erinnert Xu. Zwei Jahre später wurde der Wunsch Wirklichkeit, das Konfuzius-Institut Metropole Ruhr als bundesweit zehntes seiner Art gegründet. Partner sind dabei die Universitäten beider Städte.
Durchaus naheliegend, dass die Wahl auf den Wissenschaftler fiel, der den Besuch des Gastes als Übersetzer begleitete. Er hatte da schon einige Jahre in Deutschland und Österreich verbracht. Germanistik hat Xu Kuanhua Anfang der 1970er Jahre studiert, in der Dekade der von Mao Zedong ausgelösten chinesischen Kulturrevolution. „Ich wollte eine Sprache lernen, zur Auswahl standen nur Deutsch, Englisch und Russisch“, erklärt Xu. Nur langsam habe sich damals die Germanistik entwickelt in Wuhan. „Bis 1976 hatten wir keine ausländischen Lektoren.“
Zunächst Gastwissentschaftler in Göttingen
1984 bot sich ihm die erste Chance, als Gastwissenschaftler in Göttingen das Land kennenzulernen, dessen Sprache er studiert hatte. „Alles war so viel moderner. Damals gab es in China weder private Autos noch Autobahnen“, beschreibt er seine Eindrücke: „Mir wurde klar: Um so gut zu werden, brauchen wir Zeit.“
Es folgte ein Stipendium für drei weitere Jahre, die er von 1988 bis 1990 im österreichischen Graz verbrachte.
Bewirkt das Konfuzius-Institut ein steigendes Interesse an China? „Leider gibt es kein Institut für Sinologie“, bedauert Xu Kuanhua, „deshalb wissen viele Studenten nicht so genau, warum sie Chinesisch lernen sollten“. Es weiter zu etablieren als Plattform für den Meinungsaustausch, bleibt als Aufgabe.für seine Nachfolgerin.