Walsum.. Mitglieder des Schwimmvereins Walsum stehen oft vor verschlossenen Türen an der Schwimmhalle Herzogstraße. In diesem Jahr gab es schon 30 Kündigungen. Die Stadt erklärt, dass es häufig Reparaturen gebe, wegen des Alters der Einrichtung. Zukünftig will man den Verein aber rechtzeitig informieren.
Die Mitglieder des 1. Schwimmvereins Walsum sind richtig wütend: Regelmäßig stehen sie vor den verschlossenen Türen des Schwimmbads an der Herzogstraße. Das Lehrschwimmbecken wird so langsam zu einem Leerschwimmbecken.
Kurse für Kinder müssen immer wieder unangekündigt ausfallen. Dem Verein flattern zahlreiche Kündigungen ins Haus. Mitarbeiter des Bads verweisen die Sportler auf „unvorhergesehene Reparaturen“.
„Der Gipfel der Unverschämtheit“
Uwe Wandelt, zweiter Vorsitzender des Vereins, kocht vor Wut: „Wir zahlen Miete für unsere Kurse und können nicht regelmäßig ins Bad“, echauffiert er sich. Dienstags und mittwochs bietet der Verein Nicht-Schwimmern Kurse an, die gut gebucht sind. Noch. „Wir können die Eltern natürlich verstehen, wenn sie kündigen. Wer zahlt schon gerne für eine Leistung, die er nicht bekommt“, sagt er.
Dass man nicht die Möglichkeit bekommt, den Kursteilnehmern abzusagen, ist für ihn der Gipfel der Unverschämtheit: „Wir stehen meist mit genauso großen Augen da wie unsere Teilnehmer, wenn die Türen zu sind. Auf unsere Nachfragen gibt es aber nur spärliche Antworten“, so Wandelt. Vor allem nach Schulferien sei das Bad oft zwei Wochen lang nicht zu betreten: „Ich vermute mal, dass dann dort noch die Arbeiten durchgeführt werden, die man in den Ferien hätte erledigen müssen.“
Drei Kündigungen in zwei Wochen
Auch nach den gerade zu Ende gegangenen Sommerferien mussten wieder zahlreiche Kurse ausfallen. Das Ergebnis: Drei Kündigung in zwei Wochen. Für das ganze Jahr sind es damit 30 Austritte, bei denen als Grund der Ausfall von Unterricht angegeben wurde. Bei rund 7000 Euro Miete pro Jahr, die für den Verein seit 2013 anfallen, „wird das wohl nicht mehr lange gut gehen“, ahnt Wandelt.
Die Stadt verweist darauf, dass das Bad mittlerweile stark in die Jahre gekommen ist und deshalb immer mal wieder kleinere Reparaturen anfallen. „Zuletzt war ein Rohrbruch das Problem und führte zu einer Schließung nach den Sommerferien“, sagt Stadtsprecherin Susanne Stölting.
Für eine Grunderneuerung sei allerdings kein Geld vorhanden. Es werde, so Stölting weiter, auch in nächster Zeit mitunter wieder vorkommen, dass Mängel behoben werden müssen. Dass die Mitglieder des Schwimmvereins zuletzt nicht über die Schließungen in Kenntnis gesetzt wurden, sei einem Kommunikationsproblem geschuldet, da der Betreiber des Bads, Duisburg Sport, selbst zu spät von den Arbeitseinsätzen erfahren habe. Das wolle man verbessern.