Duisburg. Nach einem Bad im Duisburger Wolfssee ist ein Iraner (24) gestorben. Mit Baderegeln in 25 Sprachen versucht die DLRG, für Gefahren im Wasser zu sensibilisieren.

Tragischer Badeunfall am Duisburger Wolfssee: Ein 24-jähriger Flüchtling aus dem Iran, der in der Neudorfer Unterkunft an der Memelstraße wohnte, ist am Mittwochabend nach einem Bad im See gestorben. Freunde des Iraners und Passanten hatten gegen 18.30 Uhr in der Nähe des Grillplatzes gesehen, wie der junge Mann beim Schwimmen im Bereich eines Steges plötzlich unterging und nicht mehr auftauchte.

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Sofort alarmierte Rettungskräfte, unter anderem Taucher der Feuerwehr, die zufällig in der Nähe übten, konnten den 24-Jährigen unter der Wasseroberfläche finden und an Land bringen - zu diesem Zeitpunkt war der junge Mann aber bereits fast eine Stunde unter Wasser. Noch am Badestrand und beim Transport in eine Essener Klinik versuchten Notärzte, ihn wiederzubeleben. Vergeblich: Der 24-Jährige starb kurz nach 21 Uhr am Mittwochabend im Krankenhaus.

Risikogruppe Flüchtlinge - DLRG übersetzt Baderegeln in über 25 Sprachen

Ob der junge Mann schwimmen konnte, ist derzeit nicht bekannt und noch Gegenstand der Ermittlungen. Polizeisprecher Joachim Wawrzeniewski unterstreicht aber, dass auch geübte Schwimmer angesichts der aktuellen Temperaturunterschiede unter Wasser schnell in Gefahr geraten können. "Die Tage zuvor hatte sich das Wasser nicht großartig erwärmen können. Wenn dann nach einem Muskelkrampf noch Panik hinzu kommt, passiert es ganz schnell, dass man sich nicht mehr über Wasser halten kann." 

Erst eine Woche zuvor war ein junger Afghane gestorben, nachdem er in Meerbusch im Rhein baden wollte. In Essen war ein 19-jähriger Iraner bei dem Versuch ertrunken, die Ruhr zu durchschwimmen. Die DLRG jedenfalls hat Flüchtlinge bereits als eine besondere Risikogruppe ausgemacht, nachdem im Jahr 2015 insgesamt 27 Asylsuchende bei Badeunfällen ertrunken sind. So haben die Wasserretter die Baderegeln (hier als Download) in mehr als 25 Sprachen übersetzen lassen, um die Gefahren im Wasser zu verdeutlichen. (-er/mawo)