Berlin. In den vergangenen Tagen hat es erneut Tote bei Badeunfällen gegeben. Experten der DLRG geben Tipps, wie man sich richtig vorbereitet.

Wenn es heiß wird, strömen die Menschen in die Freibäder und zu den Badeseen der region - damit steigt aber auch die Gefahr von Badeunfällen deutlich. In den vergangenen Jahren gab es eine wachsende Zahl von Opfern zu beklagen, für die der Badespaß tödlich endete

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gibt sowohl auf ihrer Internetseite wie auch in den Handbüchern für Lebensretter Hinweise zu Vermeidung von Unfällen. Sie erklärt zudem, wie man Menschen mit Problemen im Wasser helfen kann.

Allgemeine Ratschläge zum Schwimmen

Es gibt einige Ratschläge zum Schwimmen, die zwar mittlerweile jeder Mensch kennen sollte, die aber immer wieder missachtet werden. Für die DLRG sind dies im Wesentlichen sechs Hinweise, die sicheres Schwimmen möglich machen:

• Unmittelbar vor dem Schwimmen keinen Alkohol trinken und nicht mit vollem Magen Schwimmen gehen! Zum Schwimmen mit vollem Magen sagt jedoch DLRG-Sprecher Achim Wiese gegenüber unserer Redaktion: „Rein medizinisch gibt es keinen Grund für diese These. Aber: Gerade Kinder, die mit vollem Magen baden gehen, schlucken beispielsweise häufig Wasser, das kann zur Übelkeit und zum Erbrechen führen. Dadurch könnten die Kinder in Panik geraten.“ Von der DRK-Wasserwacht heißt es jedoch: „Bei vollem Magen kommt es im Rahmen der Verdauung nach dem Essen zu einer Verschieben der Durchblutung zu Gunsten des Magen-Darm-Kanals kommen.“ Andere Körperteile werden dann weniger durchblutet.

• Mit leerem Magen sollte man laut DLRG aber auch nicht Schwimmen gehen, weil dann eine Unterzuckerung drohe.

• Bevor man ins Wasser geht, sollte man sich abkühlen, um Schocks zu vermeiden. Dass Krämpfe vermehrt in kaltem Wasser auftreten, ist laut DRK-Bundesarzt Peter Sefrin nicht belegbar.

• Nie in unbekannte Gewässer springen!

• Sich vor dem Gang ins Wasser über Notrufmöglichkeiten erkundigen.

• Nur in bewachten Gewässern baden! Eine Karte zeigt, welche Gewässer in Deutschland von Rettungsschwimmern überwacht werden:

Die DLRG hält auch wesentlich detailliertere Hinweise zur Sicherheit beim Baden bereit. Die Lebens-Rettungs-Gesellschaft kategorisiert ihre Informationen nach dem Badeort. Für das Schwimmen in Hallen- und Freibädern, für Ausflüge an einen See oder den Strandbesuch am Meer liefert sie Tipps. In Frei- und Hallenbädern sollte demnach beachtet werden:

• Nicht im Wasserbereich unter Sprungbrettern oder am Ende von Wasserrutschen aufhalten!

• Beim Rutschen und Springen prüfen, ob alles frei ist!

• In den Bädern kann es glatt sein. Sturzgefahr!

• In ihrem Handbuch für Lebensretter weist die DLRG auch auf hygienische Probleme in Bädern hin. Eine ausgiebige Körperwäsche nach dem Badebesuch beugt Infektionen vor.

• Wenn man in der Gruppe unterwegs ist, sollte man gemeinsam kommen und gehen. Bei gemeinsamen Aktivitäten sollte man niemanden zu etwas zwingen und sich immer am Leistungsvermögen des Schwächsten orientieren.

Gefahren in Seen, Flüssen und im Meer

In offenen Gewässern lauern weit mehr Gefahren als in Hallen- und Freibädern – nicht zuletzt weil sie oft schwerer zu überblicken sind. Laut DLRG sind vier wichtige Hinweise zu beachten:

• Strömungen können selbst für geübte Schwimmer zum Problem werden. Besonders in Flüssen kommen Schwimmer schnell an ihre Grenzen. An bewachten Stränden geben Rettungsschwimmer Informationen zu den Wasser- und Wetterbedingungen.

• Auch nach vielen heißen Tagen ist oft nur die Wasseroberfläche erwärmt, andere Schichten können dann noch kalt sein.

• Frierende Person – vor allem Kinder – sollten das Wasser sofort verlassen.

• Bewachsene und sumpfige Ufer können zur Gefahr werden, weil Schwimmer sich dort in Pflanzen verfangen können.

Was bei Krämpfen zu tun ist

Die DLRG warnt in ihren Mitteiltungen nicht nur vor Gefahren, sondern bietet auch Anleitungen an, wie man sich in Notsituationen oder bei Krämpfen verhalten sollte:

• Am wichtigsten ist es, Ruhe zu bewahren. Schwimmer in Not sollten versuchen, behutsam ans Ufer oder den Beckenrand zu schwimmen.

• Tritt ein Krampf auf, der sich bei Ruhe nicht von alleine löst, helfen abwechselnde Dehnung und Entspannung. An Land sollte der verkrampfte Muskel massiert werden. Schwimmer, die einen Krampf hatten, sollten am selben Tag nicht mehr ins Wasser gehen.

• Bei Erschöpfung können sich Schwimmer entweder auf den Rücken oder den Bauch legen. Arme und Beine sollen dann ausschließlich für die Balance sorgen. Die Bauchlage eignet sich vor allem dann, wenn Wellen eine Rückenlage verhindern.