Duisburg.

Das Scheinwerferlicht fällt auf eine kleine Schlangenbeschwörerin. Mit hellen Flötentönen weckt sie die Tänzerinnen, die um sie herum liegen. Ein schneller, stampfender Rhythmus platzt aus den Boxen. Die Besucher der Duisburger Tanztage im Theater am Marientor klatschen begeistert mit. Die Ministars vom BSF Hamborn 07 beginnen mit ihrer furiosen Show.

Die Mädels zwischen fünf und neun Jahren, die sich bis ins Finale bei den Minis vorgekämpft haben und nun als letztes an der Reihe sind, geben alles. In ihren orientalischen Outfits – samt Haremshose und Schleier in dezentem Rosa – sehen sie aus wie kleine Prinzessinnen aus einer Geschichte aus 1001 Nacht. Wie bezaubernde Jeannies aus der Wunderlampe lassen sie keine Wünsche der Zuschauer offen. Sie sind erstaunlich synchron, erschreckend gelenkig und haben viel Spaß, wie an ihren strahlenden Gesichtern zu sehen ist. Es gibt viel Applaus, als die Mädels sich nach knappen vier Minuten verbeugen und die Lichter ausgehen.

Sie haben jede Menge Fans mitgebracht

Jetzt heißt es zittern und abwarten, für wen sich die fachkundige Jury entscheidet. Denn die Konkurrenz aus anderen Städten war stark: Die Schmetterling-Minis aus Oberhausen hatten beispielsweise mit ihrem Showtanz mit vielen Spagatsprüngen auf sich aufmerksam gemacht. Die Gruppe Bust-A-Move aus Bedburg wirkte professionell und heimste viel Beifall ein.

Beim anschließenden Vorfinale der Teenager ab zwölf Jahren gibt es ebenfalls einiges zu sehen. Wie bei den Minis hat jede Truppe ein eigenes Thema und passende Musik gewählt und will mit ganz unterschiedlichen Choreographien begeistern. Mit schlichter Kleidung, die nicht von den Tanzschritten ablenken soll, präsentiert sie die Hip-Hop-Gruppe Inspire aus Essen. Sie haben jede Menge Fans mit nach Duisburg gebracht, wie man am lauten Jubel und den Anfeuerungsrufen vor Beginn der Performance merkt. Doch auch die übrigen Zuschauer lassen sich von der Power der Jungen und Mädels mitreißen.

"Die kleinen Strolche" setzen auf Humor

Die Lindengirls sind zum Teil schwarz und zum anderen Teil weiß angezogen. Licht und Schatten wolle sie tänzerisch darstellen. Die Musik nicht so stampfend, sondern sanft. Die Tanzschritte sind entsprechend geschmeidiger und eleganter. Die Moerser überzeugen vor allem mit Synchronität. Es wirkt so präzise, als seien die schwarzgekleideten Mädels tatsächlich die Schatten der anderen.

Die Duisburger Dance-Connection vom Tanzclub „Die kleinen Strolche“ setzen auf Humor. Sie spielen und tanzen einige Szenen aus „Der Schuh des Manitu“ nach. Als Indianer und Cowboys verkleidet huschen und wirbeln sie über die Bühne, unterbrechen den Fluss jedoch immer wieder durch Momente, in denen sie schauspielerisches Talent zeigen. Am Ende reicht es allerdings nicht für den Einzug ins Finale. Die Ministars sind erfolgreicher: Sie belegen Platz drei.