Duisburg. Ein Paar aus Duisburg, das sich mit dem Corona-Virus infiziert haben könnte, steht unter Quarantäne. So bereiten sich die Krankenhäuser vor.

In Duisburg gibt es die ersten beiden Corona-Verdachtsfälle. Zwei Patienten sind am Donnerstagmorgen im Fahrner Krankenhaus isoliert worden, hat das Evangelische Klinikum Niederrhein
(EVKLN) mitgeteilt. Nach der Untersuchung durch die Ärzte entschied das Gesundheitsamt, beide so lange unter Hausquarantäne zu stellen, bis die Testergebnisse sichere Auskunft über eine mögliche Infektion geben. Mit dem Ergebnis rechnet das Ev. Klinikum spätestens am Freitagmorgen.

Hinweis der Redaktion von Freitag, 28. Februar: Die beiden 28-Jährigen, die in Fahrn untersucht worden waren, sind nach einem Testergebnis nicht mit dem Coronavirus infiziert. Es gibt aber neue Covid-19-Verdachtsfälle in Duisburg: zum Bericht.

Corona-Verdachtsfall: Paar aus Duisburg war in Italien


Das Paar aus Duisburg habe sich nach seiner Rückkehr von einer Privatreise nach Italien beim Duisburger Gesundheitsamt gemeldet, weil der Mann Anzeichen einer Erkrankung der Atemwege an sich festgestellt hätte, berichtet Dr. Andreas Sander, medizinischer Geschäftsführer des Ev. Klinikums. Der Mann und die Frau seien daraufhin an das Fahrner Krankenhaus überwiesen worden.

Obwohl es noch keine Hinweise darauf gebe, dass sich der Verdacht bestätigt, seien beide vorsichtshalber isoliert worden, bis eine Abklärung Gewissheit bringt, so Sander. Sollte sich am Freitag der Verdacht bestätigen, ermittelt das Gesundheitsamt der Stadt weitere enge Kontaktpersonen und überwacht sie über 14 Tage auf Krankheitszeichen hin.

Duisburg: Krankenhaus folgt Vorgaben des Robert-Koch-Instituts

Derweil bereiten sich die Duisburger Krankenhäuser auf die Untersuchung von Verdachtsfällen und die Behandlung von Infizierten vor. Beunruhigte Patienten, die sich an die Notfall-Ambulanz wenden, registriert seit einigen Tagen nicht nur das Ev. Klinikum.

„Bei uns gab es Anrufe von besorgten Bürgern“, berichtet Patrick Pöhler, Sprecher des Malteser St. Anna in Huckingen. „Wir haben eine entsprechende Beschilderung für alle Patienten, die mit den Corona-Symptomen zu uns kommen. Wir bitten sie, das Haus nicht über die Haupteingänge zu betreten. Stattdessen haben wir einen separaten Eingang an der Notfallambulanz eingerichtet, um so direkt zu isolieren.“ Auch im Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen werden „Patienten mit Verdacht über einen separaten Eingang der Ambulanz empfangen und in einem speziellen Raum versorgt“, um eine Gefährdung anderer Patienten möglichst auszuschließen, berichtet Sprecherin Sandra Kalkmann.

So bereiten sich Duisburger Krankenhäuser vor

Seit eine steigende Zahl von Infektionen in Europa bestätigt wird, bereiten die Duisburger Krankenhäuser ihre Ambulanzen und ihr medizinisches Personal auf die Behandlung von Corona-Patienten vor. „Wir folgen den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts für eine abgestimmte Strategie“, beschreibt Andreas Sander. Das Ev. Klinikum sei darauf vorbereitet, Menschen zu isolieren und zu behandeln. „Sowohl im Fahrner Krankenhaus als auch im Bethesda-Krankenhaus haben wir Fachärzte für Bronchial- und Lungenheilkunde, unser Hygiene- und Infektionsmanagement ist breit aufgestellt.“

Bei den Maltesern stimmen sich in einer täglichen Konferenz Hygieniker, Ärzte, Pflege, Verwaltung und Geschäftsführung über weitere Maßnahmen ab. Wie alle anderen Häuser haben sie die Zahl der Plätze, die für die Isolation geeignet sind, dem Gesundheitsamt gemeldet. Patrick Pöhler: „Wir sind nicht auf Infektionskrankheiten spezialisiert, aber medizinische Expertise ist vorhanden.“


coronavirus- so bereitet sich die stadt duisburg vor
coronavirus- so bereitet sich die stadt duisburg vorDie Sana Kliniken haben einen „Krankenhausalarm- und Krankenhauseinsatzplan, der die Vorbereitung auf eine größere Anzahl von Erkrankten regelt“, erklärt Sprecherin Ute Kozber. Für das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen verweist Sandra Kalkmann auf einen „Pandemieplan“: „Entsprechende Schutzausrüstung wurde im Rahmen des Möglichen bevorratet. Die Mitarbeiter wurden und werden laufend geschult. Aber wie überall sind die Ressourcen nicht unbegrenzt.“