Duisburg. Der Duisburger Musiker Tobias Rotsch hat sein erstes Album veröffentlicht. Mit vielen Gastmusikern erzählt er persönliche Geschichten.

Ein „emotionales Ventil“ sei das Album, sagt Wolfspelz, der eigentlich Tobias Rotsch heißt und als Liedermacher mittlerweile weit über die Duisburger Stadtgrenzen hinaus bekannt ist. Jetzt gibt es jetzt Wolfspelz’ erstes Album „Geliebt und zerrissen“, und die zwölf Songs, erklärt der Künstler, sind „persönliche Geschichten und Gefühle, die ich einfach raustragen will“.

Duisburg Liedermacher Wolfspelz macht „textorientierte Musik“


„Angefangen hat die Produktion schon im Herbst 2018, da habe ich beim Duisburger Produzent Beray Habip die ersten Pianos eingespielt“, erinnert sich der Musiker. Am wichtigsten, sagt Rotsch, sei bei seinen Songs der Entstehungsprozess. „Ich machte textorientierte Musik, ich sitze am Klavier und schreibe über Dinge, die in meinem Leben passieren“.

Dabei hilft ihm sein Alter Ego, Wolfspelz. „Es ist natürlich schwierig, über ganz intime Dinge zu schreiben, aber diese Sachen in Texte zu verpacken, die frei interpretierbar sind, das hilft mir.“ Gefühle im Wolfspelz eben, wer der Musik lauscht, soll nicht mit einer festgelegten Interpretation konfrontiert sein, denn „die Hauptsache ist, es kommt ein Gefühl an.“

„Am Aufnahmeprozess bin ich gewachsen“

Das erste Album des Duisburger Liedermachers Wolfspelz gibt es auf Vinyl, CD und auf alle Streamingplattformen.
Das erste Album des Duisburger Liedermachers Wolfspelz gibt es auf Vinyl, CD und auf alle Streamingplattformen. © Unbekannt | Wolfspelz


Die Songs auf „Geliebt und zerrissen“ hat Tobias Rotsch im Studio analog aufgenommen, „wie früher sozusagen“. Mit dem Schlagzeuger Giuseppe Mautone hat Wolfspelz am Klavier ganze Lieder am Stück aufgenommen. „Daran bin ich gewachsen, es ist nicht einfach, ein ganzes Lied live in Albumqualität zu spielen“, grinst der Musiker. Gelohnt hat sich die Mühe aber auf jeden Fall.

Die Songs auf dem Album klingen frisch, präzise, aber eben nicht statisch. Die reduzierte Klavierbegleitung, auf dem Flügel oder auch am E-Piano, lässt viel Platz für die metaphorisch aufgeladenen Texte – aber auch für die vielen Gastmusiker, die Tobias Rotsch auf seinem Debütalbum versammelt hat. Mit von der Partie ist auch ein internationaler Topmusiker.

Das neue Album gibt es auf Vinyl, CD und digital


Norbert Fimpel ist Argentinier, Saxophonist – und hat die letzten drei Joe-Cocker-Touren gespielt. „Das ist natürlich klasse, so jemanden dabei zu haben“, freut sich Rotsch, der den Musiker aus der Willi-Meyer-Band kennt. Auf dem neuen Album gibt es außerdem eine Oboe, eine Harfe, viel Schlagzeug und Bass und ein ganzes Streichquartett zu hören, im „Utopia Quartett“ spielt auch Tobias Rotsch’ Frau Ella.

Trotz des Albumreleases, der Wolfspelz heult sein Lied dieser Tage mit etwas Wehmut in der Stimme. „Es sind coronabedingt natürlich viele Konzerte ausgefallen, und wie alle Musiker brenne ich darauf, wieder vor Livepublikum zu spielen“, erklärt Rotsch. Um sein Album zu finanzieren, hatte er eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. „Denn es ist eigentlich schade: Das Album ist endlich fertig, und wegen Corona kriegen die Leute das überhaupt nicht mit.“ Live zu hören gibt es die neuen Songs zum ersten Mal am 1. August beim „Sommerträume Open-Air“ im Innenhafen, bei freiem Eintritt zum „Hutkonzert“.