Duisburg.
Das Helios Klinikum Duisburg schließt zum 1. Juli das St.-Barbara-Hospital in Neumühl. Die verbliebenen Fachabteilungen sollen in das St. Johannes nach Hamborn verlegt werden. Der Schritt kommt nicht überraschend. Schon der kirchliche Träger KKD hatte 2010 vor dem Einstieg des Helios-Konzerns ähnliche Pläne.
Zunächst wollte Helios mit der Schließung des Neumühler Krankenhauses warten, bis der Neubau in Hamborn steht. Betroffen sind rund 160 Mitarbeiter. Chefärzte und Mitarbeitervertretung wurden am Dienstag vorab informiert, es ging eine E-Mail an die Belegschaft. Das St. Barbara, das 1906 eröffnet wurde, verfügt noch über rund 125 Betten und ist seit längerem eine Fachklinik für Dermatologie, Plastische Chirurgie, Rheumatologie und Coloproktologie (Enddarmerkrankungen).
„Wir wollen deutlich früher als bisher geplant Medizin aus einer Hand anbieten“, begründet Helios-Geschäftsführer Jörg Reschke die Zusammenlegung und sieht klinische Synergien: So brauche etwa die Rheumatologie die Nähe der Orthopädie und seien kurze Wege zwischen Handchirurgie und Unfallchirurgie sinnvoll. Oft hätten Patienten zwischen beiden Krankenhäusern hin und her transportiert werden müssen.
Kein Krankenhaus der Notversorgung
Zudem sei das St. Barbara schon lange kein Krankenhaus der Notversorgung. Die Allgemeine Innere Medizin ist bereits im St. Johannes angesiedelt. Beide Krankenhäuser lägen rund ein Kilometer Luftlinie voneinander entfernt, sieht Reschke den Stadtnorden ortsnah weiter gut versorgt. Gegen die früheren Schließungspläne hatte es allerdings in Neumühl vor Jahren Unterschriftenaktionen gegeben.
Für den Umzug nach Hamborn nutzt Helios stillgelegte Stationen und richtet ehemalige Patientenzimmer wieder her. Parallel laufen die Pläne für die Neubauten in Hamborn und am Marien-Hospital in Hochfeld. Die Bauvoranfragen wurden jetzt positiv beschieden. Das Vincenz-Krankenhaus im Dellviertel bleibt bis zu den Neubauten in Betrieb. Mit der Zusammenlegung will Helios natürlich Kosten sparen; weniger Personalaufwand erwartet Reschke im nicht-medizinischen Bereich. Derzeit läuft für die rund 2000 Mitarbeiter ein Abfindungsprogramm, das rund 100 Beschäftigte genutzt haben sollen.