Duisburg. Der Duisburger Hafen freut sich über eine Erholung des Container-Umschlags. Insgesamt rechnet Duisport aber dennoch mit einem Minus für 2020.

Gute Nachrichten aus dem Duisburger Hafen: Dort verzeichneten die Containerverkehre im dritten Quartal des Jahres einen deutliches Wachstum, die Rückgänge durch die Corona-Pandemie in der ersten Jahreshälfte wettmachen. Der Gesamtumschlag liege leicht über dem Vorjahr, teilt die Duisburger Hafen AG (Duisport) mit.

Duisports Warenverkehr liegt im sogenannten TEU-Bereich (steht für: Twenty-foot Equivalent Unit/deutsch: Zwanzig-Fuß-Standardcontainer), nun zwei Prozent über dem Vorjahreswert. „Dies ist eine erfreuliche, aber keinesfalls selbstverständliche Entwicklung in Anbetracht der aktuellen Lage“, betont Duisport-Chef Erich Staake. „Entscheidend ist, dass wir diese positive Entwicklung bis zum Ende des Geschäftsjahres bestätigen können. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen.“

Im ersten Quartal habe es einen Rückgang von fast einem Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 gegeben, im zweiten Quartal bereits ein leichtes Plus, im dritten Jahresviertel „echte Nachholeffekte“, teilt Duisport auf Nachfrage mit. Ende des dritten Quartals 2019 habe der Gesamtumschlag knapp unter drei Millionen TEU gelegen, nun liege er bereits leicht darüber.

Duisport: Als wichtigster Logistik-Hub in Europa hat Duisburg in der Krise funktioniert

Grundlage für den Aufschwung des Container-Geschäfts sei die Erholung des Handels mit China, so die Hafengesellschaft. „Auf das erhöhte Warenaufkommen im Schienenverkehr war das Unternehmen exzellent vorbereitet. Mit zusätzlichen Lagerflächen und raschen Lösungen für den Weitertransport funktioniert der wichtigste Logistik-Hub in Europa auch in Krisenzeiten.“

Hafenchef Erich Staake: Duisport hat die Chancen im Schienenverkehr mit China genutzt.
Hafenchef Erich Staake: Duisport hat die Chancen im Schienenverkehr mit China genutzt. © FUNKE Foto Services | Foto: Tanja Pickartz


Duisport habe die Chance genutzt, sein Schienenangebot um weitere Ziele in China zu erweitern. So richtete etwa Sinotrans, die Logistikdivision der China Merchants Group (CMG), ihre erste eigene Zugverbindung in die Wirtschaftsmetropole Shenzen ein. Sie führt entlang der klassischen Routenpunkte der Neuen Seidenstraße: von China über Kasachstan, Russland, Belarus, Polen bis nach Duisburg.

Ruf in Pandemie-Zeiten weiter gefestigt

Noch nie verkehrten mehr Güterzüge zwischen dem Hafen und chinesischen Destinationen als in 2020. „Duisburgs Ruf als wichtigster europäischer Zielpunkt für den chinesischen Schienen-Güterverkehr wurde in Pandemiezeiten weiter gefestigt“, stellt Duisport fest. Inzwischen läuft rund ein Drittel des gesamten Handelsvolumens per Güterzug zwischen Europa und China über das Logistik-Drehkreuz Duisburg.



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Mit bis zu 60 Zügen pro Woche habe sich das Verkehrsaufkommen über die Neue Seidenstraße gegenüber 2019 nahezu verdoppelt, so Erich Staake. „Es definiert bereits knapp acht Prozent des gesamten Containerumschlags der Duisport-Gruppe“, so Erich Staake. „Auch der maritime Warenverkehr mit China weist erfreuliche Zuwachsraten auf.“

Beim Gesamtgüterumschlag erwartet Duisport im Vorjahresvergleich dennoch ein Minus zwischen vier und fünf Prozent. Dafür sorgt der stark rückläufige Kohleverkehr und das schwache Stahlgeschäft, das durch die Pandemie zusätzlich belastet wird.