Duisburg. Für 100 Millionen Euro entsteht im Duisburger Hafen auf der Kohleninsel ein Containerterminal. 100 Züge sollen zwischen China verkehren.

Die Duisburger Hafen AG investiert mit Partnern 100 Millionen Euro, um auf der Kohleninsel das nach eigenen Angaben größte Containerterminal im europäischen Hinterland zu bauen, das „Duisburg Gateway Terminal“.

Hier sollen künftig wöchentlich 100 Züge zwischen China und Duisburg verkehren und rund 850.000 Standardcontainer umschlagen. „Damit festigen wir unsere Spitzenposition im Chinahandel, schaffen Arbeitsplätze und stärken NRW als wichtigsten Logistikstandort Europas“, so duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Statt 40 sollen künftig 100 Züge entlang der Seidenstraße verkehren

Aktuell fahren 35 bis 40 Züge entlang der Seidenstraße zwischen Duisburg und zwölf verschiedenen chinesischen Zielen. Der Umschlag für die Lieferung auf künftig 100 Zügen soll vor allem über Wasser und Schiene erfolgen.

Duisport hält 30 Prozent des Terminals

Zur Betreibergesellschaft des neuen Terminals gehören neben Duisport Cosco Shipping Logistics, Hupac SA und die HTS-Group. Duisport und Cosco halten 30 Prozent, Hupac und HTS jeweils 20 Prozent.

Cosco Shipping sitzt in Shanghai, betreibt eine Flotte von 1300 Schiffen und ist bereits weltweit an 55 Terminals beteiligt. Über eine Logistiktochter ist das Unternehmen auch bei der Abwicklung der Chinazüge involviert.

Hupac SA verbindet mit täglich 130 Zügen Destinationen in Europa, Asien und Russland. 60 Züge kreuzen wöchentlich Duisburger Terminals.

Die HTS Group ist ein niederländisches Binnenschifffahrtsunternehmen.

Die Kohleninsel, auf der aktuell noch Kohle umgeschlagen wird, soll 2020 aus dem Markt genommen werden. Wegen der Energiewende ging der Kohlenumschlag zuletzt stark zurück.

Nahezu die gesamte Fläche, 220.000 von 240.000 Quadratmetern, soll überbaut werden. Auf 20.000 Quadratmetern sollen Lagerhallen entstehen. Auf 60.000 Quadratmetern entsteht eine Container-Stellfläche. Weiterer Platz ist für sechs Portalkrananlagen, zwölf Ganzzuggleise mit je 730 Metern Gleislänge sowie fünf Verladeplätze. Hinzu kommen drei Liegeplätze für Binnenschiffe. Das Terminal soll 2022 in Betrieb genommen werden.

Duisport glaubt, dass das neue Terminal auch zu einer besseren CO²-Bilanz in NRW beitragen könne: Geschätzt 60 Millionen Tonnen könnten eingespart werden, weil weniger Luftfracht erforderlich sei. 12 bis 16 Tage braucht ein Zug für die Strecke nach China und ist damit schneller als ein Schiff und günstiger als die Luftfracht.

Ob das Planfeststellungsverfahren seitens der Bezirksregierung läuft, konnte die Pressestelle in Düsseldorf am Mittwoch nicht beantworten. Auch der Stadt Duisburg liegen nach Auskunft der Pressestelle noch keine konkreten Informationen über die Baupläne vor. Mögliche Probleme durch Umwelt- und Verkehrsbelastungen würden erst geprüft, wenn die Bezirksregierung gehandelt habe. Auch duisport selbst hat bis abends nicht beantwortet, welche Auflagen beim Bau erfüllt werden müssen oder ob es künftig noch einen Kohlenumschlag im Duisburger Hafen geben wird

Investition mit vier internationalen Partnern

Zu den internationalen Partnern, die mit duisport das trimodale Terminal bauen wollen, gehören Cosco Shipping Logistics, Hupac SA und die HTS Group. „Wir sind stolz darauf, dass wir durch unser Netzwerkmanagement weltweit operierende Partner für die Realisierung dieses herausragenden Projektes mit internationaler Strahlkraft gewinnen konnten“, sagt Staake.