Wanheimerort. Thomas Damaschke leitet seit 2019 einen Diabetes-Treff für Kinder und Jugendliche in Duisburg-Wanheimerort. Das ist das Besondere an der Gruppe.

Diabetes ist eine Krankheit, die immer mehr Menschen in Deutschland diagnostiziert bekommen. Auch viele Kinder. In Duisburg gibt es seit dem vergangenen Jahr einen Treff für Kinder und Jugendliche mit Diabetes. Thomas Damaschke hatte die Idee dazu und zusammen mit seiner Tochter Doreen umgesetzt. Bei ihm wurde 2016 Diabetes diagnostiziert.


Das Jugendzentrum Adlerstraße in Wanheimerort bietet dafür den perfekten Rahmen. Damaschke: „Hier haben wir viele Spielmöglichkeiten und sogar eine Küche.“ Die wurde in der vergangenen Weihnachtszeit genutzt, um Kekse zu backen und dabei über Kohlenhydrate zu sprechen, die zum Blutzuckeranstieg führen. „Bei unseren Treffen verbinden wir den Spaß mit dem Lernen. Die Kinder und Jugendlichen sehen außerdem, dass man trotz der Krankheit alles machen kann“, so Damaschke.

Diabetikerwarnhund zu Besuch beim Diabetes-Treff für junge Leute in Duisburg

Zuletzt gab es Besuch von einem Diabetikerwarnhund. Diese Hunde begleiten Diabetiker im Alltag und werden darauf trainiert, anzuschlagen, wenn sich sich der Blutzuckerspiel zu stark senkt. Die Unterzuckerung kann für einen Diabetiker lebensgefährlich sein. Die Hunde bringen dann die Tasche mit dem Notfallset und holen Hilfe von anderen Personen.


Damaschke lud Ute Engel ein. Sie und ihre Hündin Angel sind ein eingespieltes Team. Engel bildete ihren Labrador selbst aus. Seit bei Engel 2008 Diabetes diagnostiziert wurde, wünschte sie sich jemanden, der auf sie aufpasst. „In Angel habe ich die perfekte Begleitung gefunden“, sagt sie. 2011 zog der Welpe bei der Familie ein.

Unterstützung im Umgang mit Diabetes

Die Idee, den Hund auch als Unterstützung im Umgang mit Diabetes zu haben, kam den Engels damals noch nicht. Dass Angel zu Engels Warnhund wurde, ist ihrer schlauen Hundenase zu verdanken. Während Engel oben im Haus war, hörte sie den Welpen immer wieder fiepen und schaute, ob alles in Ordnung war. „Angel hat dann mich immer wieder mit der Nase angestupst, was mich verwundert hat“, so Engel. „Ich bin aufgestanden, habe meinen Blutzucker gemessen, mir ein Nutella-Brot gemacht und Angel ein Stück Leberwurst gegeben.“ So entstand die Idee eines eigenen Diabetikerwarnhundes.

Beim Diabetiker-Treff für Kinder und Jugendliche erzählte sie von auch von der Ausbildung. „Die Grundlage ist eine starke Bindung zwischen Hund und Mensch. Besteht diese, kann mit der Ausbildung begonnen werden“, sagt Engel.

Do-it-yourself Videos über die Ausbildung zum Diabetikerwarnhund

In Do-it-yourself Videos erklären Engel und ihr Mann Carsten, wie man den Hund trainiert. Einen genauen Zeitpunkt, wann die Ausbildung abgeschlossen ist, gibt es nicht. „Man merkt selbst, wann der Hund soweit ist“, sagt Carsten Engel. „Ich finde das schon ziemlich cool.“

Christian Potthoff ist mit seiner Freundin und deren Tochter bei dem Treffen. Er selbst hat eine App auf dem Handy, mit der er seinen Blutzuckerspiegel überwachen kann und die gegebenenfalls Alarm schlägt.

„Den Hund immer dabei zu haben, stelle ich mir allerdings schwer vor, vor allem in der Schule oder wenn man mit Freunden unterwegs ist“, sagt Potthoff. Obwohl ein Hund wohl erst mal nicht in Frage kommt, wird familienintern aufgrund anderer Haustiere bereits über Diabetikerwarnmäuse nachgedacht...