Duisburg-Mittelmeiderich. Die Zahl der Diabetiker steigt im ganzen Land, doch die Selbsthilfe-Gruppe in Duisburg-Meiderich wird immer kleiner. Aufhören oder weitermachen?

Immer mehr Menschen sind von Diabetes betroffen. Das hat NRW-Gesundheitsminister Laumann gerade erst bestätigt. Die Meidericher Diabetes-Gruppe wird dagegen immer kleiner. „Wir waren mal fast 30“, sagt Rosemarie Reul, die Leiterin der Gruppe. Aktuell kommen maximal sieben oder acht Teilnehmer zu den monatlichen Treffen im Evangelischen Gemeindehaus Auf dem Damm.

„Zehn oder zwölf wären schon schön“, sagt Reul. Ansonsten überlegt sie, „wie sinnvoll es überhaupt noch ist, die Gruppe weiter zu führen bei so wenig Interesse“.

„Diabetes tut nicht weh, erst die Folge-Erkrankungen“

Vor allem die Zahl der Patienten Anfang 40 ist in NRW radikal gestiegen. Auch im Duisburger Norden werden die Neuerkrankten immer jünger, hat Rosemarie Reul beobachtet. Allerdings kommen die Jüngeren nicht zu den Treffen. Dabei sei der Austausch dort gerade für Neulinge enorm hilfreich, meint Reul. Sie gibt regelmäßig Schulungen bei diesen Treffen, etwa zum Thema Ernährung, das für Diabetiker des Typ 2 ganz entscheidend ist. Die Fachfrau klärt über die „richtigen“ Kohlenhydrate auf, also die ballaststoffreichen, die in Vollkornprodukten, Gemüse und Salat enthalten sind.

Möglicherweise informieren sich die Jüngeren übers Internet. Aber Reul befürchtet, dass viele der Krankheit nicht die nötige Aufmerksamkeit widmen. „Diabetes tut nicht weh, erst die Folge-Erkrankungen“, nennt sie als möglichen Grund. Die Folgen können gravierend sein: Nierenerkrankungen, Erblindung und Fußamputationen etwa. „90 % der Dialyse-Patienten sind Diabetiker oder Menschen mit Bluthochdruck“, weiß Reul.

Neue Mitglieder sind willkommen

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Die Diabetiker-Selbsthilfegruppe Meiderich trifft sich am ersten Mittwoch im Monats um 16 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus, Auf dem Damm. Im Januar trifft sich die Gruppe ausnahmsweise am zweiten Mittwoch, also am 8. Januar. Dann will man überlegen, wie’s weitergehen soll. Falls sich die Meidericher Gruppe auflöst, bleibt die Diabetiker-Gruppe, die sich im Café Museum im Kantpark trifft.

Wer sich für die Meidericher Gruppe interessiert, kann gerne Kontakt mit Rosemarie Reul, 0203/445786, aufnehmen.