Duisburg. Letzte Corona-Tests waren negativ, jetzt dürfen die Bewohner der Demenz-WG in Duisburg endlich wieder Besuch empfangen – im geschützten Rahmen.
Echte Erleichterung dürfte sich bei den Angehörigen breit machen: Nach Wochen voller Sorgen und einer rigorosen Kontaktsperre wurde der Quarantänebereich in der Demenz-WG des Sozialwerks St. Georg in Duisburg aufgehoben. Die letzten Tests waren negativ.
Die letzte Klientin sei vor zwei Tagen getestet worden, am Freitag kam das Ergebnis: „Wir sind coronafrei“, freut sich Geschäftsführer Thomas Kaczmarek.
Demenz-WG in Duisburg: Besuchskonzept sieht Schutzkleidung für Angehörige vor
Man werde die Einrichtung in Homberg aber weiter schützen, dabei soll ein Besuchskonzept helfen. „Wir sind eigentlich ein offenes Haus, aktuell müssen wir aber vorsichtiger sein, es soll nichts eingeschleppt werden“, betont Kaczmarek. Ab Montag dürften sich Angehörige anmelden, ab Dienstag seien Besuche möglich – aber nur in Schutzkleidung und für eine begrenzte Zeit.
[Alle aktuellen Entwicklungen rund um das Coronavirus in Duisburg lesen Sie jeden Abend im Duisburg-Newsletter. Jetzt kostenlos für den Newsletter anmelden.]
Die Bilanz nach fast sechs Wochen: An Covid19 waren sieben Klienten erkrankt, sowie fünf Mitarbeiter. Eine Seniorin verstarb, „aber nicht an, sondern mit Corona, ihr ging es schon länger schlecht“, sagt Kaczmarek. Bei allen anderen habe es leichte Krankheitsverläufe gegeben, die einen Krankenhausaufenthalt nicht nötig machten.
Besondere Verantwortung als Arbeitgeber
In der Demenz-WG leben 21 Klienten, ein Drittel sei eine vergleichsweise niedrige Zahl. Jetzt wolle man alles tun, um bei Null zu bleiben. „Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen“, bilanziert der Geschäftsführer, „aber es hat enorm viel Kraft, Geld und Energie gekostet.“ Phasenweise seien 30 Mitarbeiter in Quarantäne gewesen, der Chef inklusive. „Wir haben über andere Standorte Einkaufsdienste organisiert. Die Mitarbeiter haben sich ja vermutlich bei der Arbeit angesteckt, da haben wir als Arbeitgeber eine besondere Verantwortung.“
Anerkennung zollt er jenen, die im Isolationsbereich mit den Infizierten gearbeitet haben. Sie seien ein höheres Risiko eingegangen und hätten manche Ängste ausgestanden. Jetzt sei er erleichtert, aber eine Grundanspannung werde bleiben.