Duisburg..

Zuckerwürfel und eine Modelllokomotive finden sich unter anderem in den Vitrinen, in denen die Grillo-Werke die Vielfalt der Anwendungen ihrer Produkte präsentieren. Zu sehen in einem Neubau, der selbst aus vielen Gründen Aufmerksamkeit verdient hat.

Etwa durch die Anzeige, die gleich beim Eintreten ins Auge fällt: 65.000 Liter Öl wurden in zwei Jahren eingespart, 178 Tonnen CO² der Umwelt erspart. „Wir reden nicht nur von Umweltschutz, wir tun was“, sagt Jörg Römermann, Prokurist und zuständig für die Grillo-Immobilien. Dazu später mehr.

Zunächst die Äußerlichkeiten: Das Gebäude, zweigeschossig und mit einer Fassade aus deutschem Naturstein, umgibt wie ein gestauchtes U einen Innenhof mit großem Wasserbecken. Unter dem gesamten Komplex befindet sich eine Tiefgarage. Und darunter geht’s noch weiter, womit schon wieder der Umweltschutz zum Thema wird. Denn 24 Erdwärmesonden wurde bis auf 98 Meter Tiefe getrieben. Warum 98 Meter? Ab 100 Meter Tiefe regiert das Bergrecht, was das Bauvorhaben nicht einfacher gemacht hätte.

Die Büros überraschen

Heimischer Naturstein findet sich wieder auf den Böden des Bürogebäudes, Leuchten aus Zink (schließlich stellt Grillo Zink her) nach eigenen Entwürfen weisen den Weg zu Büros und weiteren Räumen.

Die Büros überraschen: Alle sind gleich groß, alle haben die gleiche Einrichtung und die selbe Anzahl Fenster, nämlich drei. Maximal zwei Mitarbeiter teilen sich ein Büro, für jeweils acht Mitarbeiter gibt’s eine Küche.

Die Raumtemperatur in den Büros ist individuell regelbar zwischen 18 und 24 Grad, das Licht passt sich automatisch der Raumhelligkeit an und geht aus, wenn keiner im Raum ist. Bewegungsmelder machen’s möglich. „Mitarbeiterzufriedenheit ist messbar“, sagt Römermann. „Und zufriedene Mitarbeiter sind besser.“ 32 Mitarbeiter arbeiten derzeit in dem Neubau auf dem Grillo-Gelände in Marxloh.

Teppichboden filtert die Raumluft

Architektonischer Höhepunkt ist der Grillo-Saal mit Platz für 120 Gäste und einer umlaufenden Empore. Blickfang sind neun gestapelte Muffeln, hitzefeste Formen aus der Metallherstellung, in denen Filme über die Zinkproduktion laufen. Moderne Projektionstechnik gehört zu dem beeindruckend schlicht gehaltenen Saal, der hinter einer Tür noch eine Besonderheit verbirgt: das Grillo-Museum, in dem bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit Dokumente und Bilder zu sehen sind aus der Geschichte der Familie Grillo, die die Industriegeschichte des Ruhrgebiets entscheidend mitgeprägt hat.

Und jetzt zurück zum Umweltschutz. Der äußerlich so gediegen-unaufdringlich gestaltete Bau weist im Innern alles auf, was energie- und ressourcensparende Technik heute bieten kann, vom Regenwasserspeicher mit über 100 Kubikmeter Fassungsvermögen für WC-Spülung oder Gartenbewässerung im Boden bis zur Solarthermieanlage auf dem Dach.

Die Sonnenkollektoren an einer großen Fensterfront dienen zugleich als Sonnenschutz für den Raum dahinter, beim Heizen und Kühlen wird die Trägheit der Betondecken genutzt, und der Teppichboden filtert zugleich die Raumluft.

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