Duisburg.. Angler lieben die Ruhe. Einmal im Jahr können sie sich aber auch mit Trubel anfreunden. Wenn's dem Hobby dient. Rund 20.000 Besucher pilgerten zur siebten Messe “Angeln“ in den Landschaftspark Duisburg-Nord. Damit sie demnächst die Fische besser und bunter locken können.

Angel rein ins Wasser, Fische raus – so einfach ist Angeln mitnichten. Die aufblühende Sportart ähnelt immer mehr einer Wissenschaft: Wer die ganz fetten Fische fangen will, braucht nicht nur einen ergiebigen Fangplatz und ein gutes Händchen. Von passender Ausrüstung bis zur richtigen Technik gibt es allerlei zu beachten. Alles, was das vornehmlich männliche Anglerherz höher schlagen lässt, gab es am Wochenende auf der siebten Messe „Angeln“ im Landschaftspark Nord.

Drei Tage lang beherrschten Ruten, Köder und Angelschnüre die Kraftzentrale des Parks. Rund 20.000 Besucher hatten die Veranstalter von Zoo Zajac erwartet. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Kathi Geven von Zajac. Eine spezielle Richtung sei für das Angeljahr 2012 nicht auszumachen. „Es gibt keinen richtigen Trend, weil jeder beim Angeln seine eigenen Vorlieben hat“, erklärte Geven.

Bunt und abwechlungsreich

Und so stellte sich auch die Messe sehr bunt und abwechslungsreich dar. Dicht an dicht hatten 70 Aussteller ihre Ruten ausgeworfen, um die Fischfänger aus Leidenschaft mit den verschiedensten Angeboten zu ködern. Vom Titanhaken über die Multirolle bis hin zum frisch polierten Jet-Ski für die exquisite Angeltour – die Messe deckte beinahe jedes Segment der Sports ab.

Den neuesten Stand der Technik etwa präsentierte „Nippon Tackle“: Hier kostet die richtige Rute schon mal über 500 Euro. Die japanischen Angelruten seien dafür eine Klasse für sich, erklärte Messebesucher Thomas Struck. „Die Japaner sind unglaublich weit. Die können zum Teil nur darüber lachen, womit wir hier angeln gehen.“ Für den nächsten Angelurlaub in Schweden suchte er das richtige Gerät. „Es ist ein teures Hobby“, gab Struck zu. „Aber es kommt darauf an, wie man einkauft. Deshalb schaue ich mich hier genau um.“

Im hinteren Teil der Kraftzentrale demonstrierte Klaus Schröder die richtige Technik fürs Fliegenfischen an einem zwanzig Meter langen Wasserbecken. „Es ist noch ein Randsport“, sagte der 70-Jährige, der sein Expertenwissen an die Messebesucher weitergab. „Echte Fliegenfischer genießen einfach die Natur und lassen sich ab und zu einen gefangenen Fisch schmecken.“ Angesichts der Entwicklungen in der Region zeigte sich Angel-Urgestein Schröder traurig: „Die Gewässer sind so verunreinigt, dass die Fischbestände immer weiter zurückgehen.“

Verrückt nach dem Sport

Seit kurzem erst in der Sportfischerszene sind Volker Weustermann und Sohn Lukas. Im vergangenen Sommer haben die beiden zusammen ihren Angelschein gemacht – fehlerfrei. „Aber ich musste wesentlich länger dafür lernen“, sagte Volker Weustermann. „Seitdem sind wir beide verrückt nach dem Sport.“

Hoch im Kurs standen bei den Messegängern auch Reisen nach Skandinavien oder Island, traditionellen Anglerhochburgen. Die Weustermanns überraschten mit einem ganz anderen Tipp: „Wir waren zum Angeln auf Mallorca und an der Nordsee.“ Es muss nicht immer Island sein.