Duisburg.. Durch einen Freund kam Duisburger Horst Becker zum Angelsport. In der Pfanne landet der Fisch bei ihm jedoch nicht. Für den 71-Jährigen geht es beim Angeln um Erholung in der Natur. Auf Kuba, in Afrikas und auch in Dänemark angelte er schon.
„Angeln heißt nicht, dass man die Tiere tötet und isst.“ Nach diesem Motto angelt Naturliebhaber Horst Becker (71) seit einem halben Jahrhundert im Angelsportverein Niederrhein 1932 – und auf der ganzen Welt.
„Damals hat mich ein Arbeitskollege bekniet, mal mit zum Angeln zu kommen“, erinnert sich Becker. „Da dachte ich noch: Das ist doch ein Sport für Bekloppte.“ Doch als er dann zum ersten Mal an der Ruhr angeln war, bissen die Fische gut an. „Da habe ich richtig Spaß daran gekriegt.“ Und so kam es, dass der damals 21-jährige dem Angelsportverein in Wedau beitrat.
Zum Angeln auf Kuba und in Afrika
„Der Witz dabei ist, dass ich keinen Fisch esse“, lacht der Duisburger. „Das tut mir leid um die Tiere.“ Oft hat er den Fischen, wenn sie unversehrt waren, die Freiheit zurückgeschenkt. „Damals habe ich mal einen Karpfen gefangen, der wie wild gekämpft hat, um loszukommen. Als ich ihn dann vom Haken nahm und ins Wasser ließ, schwamm er minutenlang um mein Boot, als würde er Danke sagen wollen. Da hatte ich wirklich eine Gänsehaut.“
Doch nicht nur in Duisburg angelte der Tierliebhaber. Auf Kuba, in verschiedenen Ländern Afrikas und auch in Dänemark angelte er Haie und Goldmakrelen. „Angeln ist ein interessanter und beruhigender Sport“, findet Becker. „Die Natur zu genießen, das ist Angeln. Im Boot sitzen, die Enten, Eisvögel und alle anderen Tiere beobachten, das macht es aus.“
"Die meisten Sportangler essen keinen Fisch"
Aus Erfahrung weiß Becker, dass die meisten Sportangler selbst gar keinen Fisch essen und sie oft wieder freilassen. „Wenn man die schönen Augen mancher Fische sieht, kann man gar nicht anders.“ Seit fast 40 Jahren ist Becker zusätzlich der Gewässerwart seines Vereins. Er kümmert sich um die Uferbeschaffenheit, die Sauberkeit und den Fischbestand.
Für 50-jähriges Engagement in seinem Verein wurde der Hobbyangler vom Stadtverband der Sportfischer 1954 nun mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Ein „Petri Heil!“ in der Feierstunde wünschte auch der Fischereiberater der Stadt Duisburg, Jürgen Jarmer.