Duisburg. Der Duisburger Rat hat den bisherigen Rechtsdezernenten Wolfgang Rabe abgewählt. In der Sitzung am Montagnachmittag stimmten nur 22 Ratspolitiker dafür, dass Rabe, der seit der Loveparade umstritten ist, weiterhin Beigeordneter bleibt. 44 Politiker stimmten für die Abwahl.

Duisburg bekommt in naher Zukunft einen neuen Beigeordneten. In seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl am Montag hat der Stadtrat den bisherigen Amtsinhaber Wolfgang Rabe (CDU) abgewählt. In geheimer Wahl, die CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler freigegeben hatte, stimmten sicherlich viele aus der CDU für Rabe, aber auch mehr als die Rot-rot-grüne Ratsmehrheit gegen ihn.

Das Abstimmungsverhältnis betrug 22 zu 44. Rabe, der bei der Abstimmung anwesend war, sieht seine Nichtwahl als Folge der Loveparade, des Unglücks, das er "zutiefst bedauert".

Umstrittener Dezernent nicht im Loveparade-Verfahren angeklagt

Seit der Katastrophe vom 24. Juli 2010 ist Wolfgang Rabe in der Stadt umstritten. Für viele Menschen ist er neben dem abgewählten Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Veranstalter Rainer Schaller Hauptverantwortlicher für die Tragödie, bei der 21 Menschen ums Leben kamen und mehr als 500 verletzt und traumatisiert wurden.

Als zuständiger Dezernent für die Bereiche Sicherheit und Ordnung hatte Rabe die Loveparade auf Seiten der Stadtverwaltung koordiniert. Wie Sauerland und Schaller gehört Rabe aber nicht zu den Angeklagten des Strafverfahrens.

Wolfgang Rabe wurde im September 2006 für acht Jahre zum Beigeordneten gewählt. Offiziell endet seine Amtszeit im September. Die Gemeindeordnung schreibt vor, dass die Wiederwahl wenigstens drei Monate vor Ablauf der Amtszeit erfolgen muss. Die Stelle des Rechts-Dezernenten wird jetzt neu ausgeschrieben. (-er/mawo)