Duisburg..

Raus aus den Kostümen, rein ins neue Jahr: Nach Vorstellungsende feierten auch die Zirkusleute von Universal Renz ein feuchtfröhliches Silvester. Auf der riesigen Party wurde geschlemmt, getrunken und geböllert - nur einer musste draußen bleiben.

Wie feiern denn die Zirkusleute von Universal Renz ihre Silvesternacht am Rande der MSV-Arena? Etwa jeder für sich allein in seinem Wohnwagen? Aber nein!

Von Langeweile und der bitteren Kälte um Mitternacht war rein gar nichts zu spüren. Im Vorzelt hatte der Zirkusdirektor Daniel Renz eine riesige Party für seine Leute organisiert. „Es ist eine alte Zirkus-Tradition, dass Silvester alle zusammen feiern“, sagt Tourneeleiter Holger Fischer.

Los ging es mit den Silvester-Feierlichkeiten auf dem Zirkusplatz aber erst relativ spät. Denn um 19 Uhr fand erst noch die letzte Vorstellung statt – und erst danach öffnete man die ersten Sekt- und Bierflaschen. „Getrunken wird vor Ende der Show nicht“, erklärt der Direktor.

Zirkusdirektor als „Knaller-Beauftragter“

Das beheizte Vorzelt füllte sich dann gegen 22.30 Uhr. Alle Artisten wollten sich vorher noch umziehen. Raus aus den bunten Kostümen, rein in den zivilen Dress. Für Essen und Musik hatten die Organisatoren schon im Vorfeld gesorgt. Festbeauftragter Florian Albowitz bestellte all das, was das Herz der Feiernden begehrte. Die Rolle des „Knaller-Beauftragten“ wurde vom Zirkusdirektor persönlich übernommen. Und der hatte reichlich Böller eingekauft: „Im Geschäft müssen die gedacht haben, dass ich halb Duisburg in die Luft jagen will“, sagte Renz mit Blick auf sein Riesen-Sortiment.

Eingeladen waren zu der großen Party alle Beteiligten: Artisten, Clowns, Tierpfleger, Aufbauhelfer, ihre Familien und Freunde. Gefeiert wurde in Normalbekleidung. Die Gästeliste zählte um die 80 Personen.

Vorstellung bewusst nach hinten verlegt

„In der Regel kommen alle Mitarbeiter zur Silvester-Party“, so Fischer, und gewöhnlich sei vor sechs Uhr morgens kein Ende in Sicht. „Nur einmal hatten wir am nächsten Morgen um 11 Uhr eine Vorstellung, da ging es dann nicht so lange“, fügt Bernhard Schenk, der Verantwortliche für Pressearbeit und Einlass, hinzu. In diesem Jahr habe man die erste Vorstellung allerdings bewusst auf den Tag nach Neujahr gelegt.

Bei der Silvester-Feier ging es kunterbunt zu. Jung und alt feierten zusammen, auch die Zirkuskinder waren mit von der Partie. Viele Nationalitäten gehören zum Team: Das reicht von Russen und Bulgaren über Kolumbianer bis hin zu Moldawen. „In diesem Jahr haben wir sehr viele neue Leute aus verschiedenen Ländern mit im Programm, aber natürlich auch unser Stammpersonal“, berichtet Daniel Renz. Gesprochen werde daher auf der Party fast nur in Englisch.

Zusammen schlemmen

Als endlich alle Zirkusakteure im Zelt versammelt waren, begann das gemeinsame Schlemmen am großen Buffet mit gegrilltem Schwein, Sauerkraut, Kartoffelgratin und Nachtisch. Dazu gab es Bier, Wodka, Whiskey und jede Menge Sekt. Aus den Lautsprechern tönten aber nicht nur aktuelle Hits, sondern auch alte Schlager und russische Folklore. Der Einzige, der von der Party im Vorzelt ausgeschlossen blieb, war der Stallmeister. „Der muss auf die Tiere aufpassen“, sagt der Zirkusdirektor lachend. Man werde aber um Mitternacht jemanden mit einem Gläschen Sekt rüberschicken.

Höhepunkt der Party war das Spiel „Reise nach Jerusalem“. „Es geht hier genauso zu wie im Kindergarten, wir spielen, bis die Stühle kaputt sind“, erklärt Tourneeleiter Fischer. Bernhard Schenk sieht darin nun mal das „ideale Partyspiel“.

Nach einer berauschenden Party im Zelt traten in den frühen Morgenstunden die meisten Protagonisten ihren Rückzug in die Campingwagen an. Nur der harte Kern feierte in den Wohnwagen noch weiter, bis es wieder hell wurde.

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