Duisburg..

„And the winner is ...“ vielleicht Markus Mettbach. Denn der 34-jähriger „Ur-Duisburger“ ist einer der Nominierten für den Hairdressing Award, der am Sonntagabend mit viel Theaterdonner in der Kraftzentrale im Landschaftspark vergeben wird und als der deutsche Oscar unter den kreativen Haarkünstlern gilt.

Jeweils zwölf Nominierte gibt es für die einzelnen Kategorien, ausgewählt aus mehr als 4000 Bewerbungen. Markus Mettbach hatte sich für vier Kategorien angemeldet, genommen wurde er für Damen-West und Color. Eine Bestätigung seines Könnens sieht er darin und eine Herausforderung, denn schon die Nominierung ist eine Auszeichnung. Und der Friseurmeister und Fachausbilder hat seit 2008 sechs Nominierungen eingefahren und im letzten Jahr den Publikumspreis sogar gewonnen. Eine stolze Bilanz für den 34-Jährigen, der sich im NRZ-Gespräch lachend als „totalen Friseur-Freak“ bezeichnet.

Der schönste Beruf der Welt

Dass das Friseurhandwerk für ihn der schönste Beruf der Welt ist, erkannte er bereits als Knabe im zarten Alter von fünf Jahren. „Da saß ich mit meiner Mutter beim Friseur und dachte mir: ‘Das will ich später mal werden’.“ Davon konnten ihn weder Lokführer, noch Feuerwehrleute noch Polizisten abhalten. Klein-Markus wollte seinen Mitmenschen an den Skalp. Dumm nur, dass die Verwandtschaft bei einem Jungen wenig Neigung erkennen ließ, sich die Haare waschen, legen und schneiden zu lassen. Das änderte sich erst, als er mit 16 Jahren seine Ausbildung begann. „Als ich angefangen hab, war die ganze Verwandtschaft wieder dabei“, erinnert er sich mit einem Grinsen im Gesicht.

Der Ausbildung in einem Salon an der Mülheimer Straße folgte ein Abstecher ins deutsch-holländische Grenzgebiet. „Von heute auf morgen“, so Mettbach, zog es ihn in die Niederlande, was vielleicht seiner holländischen Großmutter, vielleicht aber auch der offenen Haltung der deutschen Nachbarn geschuldet war. Seinen Lohn bezog er von einem holländischen Salon in Goch, sein Leben verbrachte er in einer niederländischen Familie, lernte Sprache und Lebensart. Bis 2002. Da saß er mit einem Kumpel in einer französischen Pommes-Bude - „Das weiß ich bis heute“ - und beschloss: Der Meister muss her.

"Ich wollte nie nur Haare schneiden."

Gesagt, getan. Er besuchte die private Friseurschule Hader an der Königstraße, holte sich seinen Meister und fing gleich als Ausbilder an. Lehrlingsseminare gibt er, wo die jungen Menschen von der Pike auf das Handwerk lernen: „Aus nix einen guten Friseur machen. Das ist für mich eine Genugtuung.“

Seine Kreativität lebt er dann bei Foto-Shootings aus, denn „damit zeigen wir uns. Das sind wir.“ Inspirieren sollen die Bilder, anregen: „Ich wollte nie nur Haare schneiden.“ Und nach Feierabend? „Da bastel ich noch Haarteile.“ Und dann kommt der Satz mit dem totalen Friseurfreak. Obwohl? „Ich hab noch zwei Hunde.“ Björn, ein beiger Chihuahua, und Bernd, eine etwas zu dick geratene französische Bulldogge, sowie Joachim, ein kastrierter Kater, der deshalb „schon fast eine Katze“ ist. Die Tiere allerdings haben einen entscheidenden Nachteil: „Die lassen sich nicht so gerne frisieren.“