Duisburg. Mit Hilfe eines Hubschraubers wurden in Duisburg rund 60 Lichtsignale für die Gleisanlagen der Deutschen Bahn an ihren Bestimmungsort gebracht. Zwar musste während der Montage der Signale der Starkstrom abgeschaltet werden, zu größeren Verzögerungen im Bahnverkehr kam es nach Aussage des Projektleiters jedoch nicht.

Ein schwarzer Punkt am Himmel. Irgendwo weit weg. Er schwebt zwischen grauen, tief hängenden Wolken. Die Bahnmitarbeiter auf den Schienen nahe der S-Bahn-Haltestelle Rahm bringen sich in Position, während der schwarze Punkt näher kommt.

Langsam wird aus dem Fleck ein Hubschrauber. An ihm hängt ein etwa dreieinhalb Meter langer Pfahl. Es ist ein neues Lichtsignal für die Gleisanlage. Entlang der Strecke vom Duisburger Süden bis in den Norden, bringt der Hubschrauber an diesem Wochenende insgesamt rund 60 davon an. Die Prozedur dauert zwar nur knapp zwei Minuten, die allerdings sind spektakulär.

Starkstromleitung müssen abgeschaltet werden

Während der Hubschrauber über den Strommasten schwebt und versucht, trotz des starken Windes das tonnenschwere Signal in Position zu bringen, erdet einer der Arbeiter schnell die bereits abgeschaltete Starkstromleitung mit ihren rund 15 000 Volt.

Langsam sinkt der Hubschrauber, die Männer in den orangefarbenen Westen auf den Gleisen müssen die Helme festhalten bei dem starken Wind, den der Propeller über ihnen macht. Sachte pendelt der Pilot das Signal langsam in die richtige Position. Vier Arbeiter helfen ihrerseits auf den Gleisen mit: Sie ziehen an einem Seil, das an der unteren Plattform des Signals hängt. Schließlich ist alles perfekt ausbalanciert und die Betonplatte kracht auf den Boden – in genau die richtige Position.

Die Männer befestigen das Signal mit riesigen Schrauben. In Windeseile klettert dann einer von ihnen an dem Signal hoch und löst die Verbindung zu dem Seil des Hubschraubers. Fertig. Die Männer winken, der Hubschrauber dreht ab. Weiter geht’s. Einige hundert Meter weiter führt der Hubschrauber in wenigen Minuten die selbe Aktion durch, wenn er das nächste Signal abgeholt hat. Pause macht der Flieger nur zum Tanken. Alle 45 Minuten.

Keine Verzögerungen für Züge

Während der Pilot und die Streckenposten alle Hände voll zu tun haben und ein Signal nach dem anderen anbringen, bekommen die Fahrgäste der Deutschen Bahn von alldem nichts mit. Zwar wird immer wieder der Strom ausgeschaltet, doch zu Verzögerungen kommt es nicht. „Die Arbeiten laufen praktisch unter rollendem Rad“, sagt Björn Schniederken, Projektleiter der DB Projekt-Bau. „Da die jeweilige Montage nur wenige Minuten dauert, beeinträchtigt das den Bahnverkehr überhaupt nicht. Alles läuft normal weiter. Es gibt heute keine Verspätungen“.

Zu Beginn der Arbeiten habe es lediglich eine kleine Verzögerung gegeben. Diese betraf allerdings nur den Hubschrauber. „Auf Grund des starken Winds konnte er nicht wie geplant schon am Morgen starten. Mittlerweile gibt es keine Probleme mehr. Es ist nur schwieriger das Signal auszupendeln“, erklärt Pitt Marx von dem Technologiekonzern Thales, der bei der Montage mit der Deutschen Bahn zusammenarbeitet.

Während der Hubschrauber auch bei der nächsten Station wieder dank der ruhigen Hand des Piloten am Himmel klebt, pendelt das Signal ordentlich hin und her. Doch trotzdem: Nach zwei Minuten ist auch hier die Arbeit erledigt.