Duisburg-West. Die Anlaufstellen in Homberg und Rheinhausen bieten ihren Service das ganze Jahr an. Sie helfen Menschen, die finanziell an ihre Grenzen stoßen.

Stifte, Hefte, Umschläge, Patronen – Eltern von Kindern wissen, wie heftig all die notwendigen Materialien für die Schule das Portemonnaie belasten, und das nicht nur speziell nach den Sommerferien, sondern über das ganze Jahr verteilt. Ohne Hilfe kommen Menschen, die Hartz IV beziehen, die vom Amt eine Aufstockung oder weitere Leistungen wie zum Beispiel Wohngeld erhalten, schnell an ihre finanziellen Grenzen. Seit 2010 hilft der Caritasverband Duisburg, richtete damals zwei Schulmaterialkammern im Westen ein.

Gestartet wurde dieses Hilfsangebot lange Zeit vorher zunächst im Norden von Duisburg, erstreckte sich schließlich rechtsrheinisch stadtweit. Nur in Homberg und Rheinhausen fehlten solche Anlaufstellen lange. Schließlich wurden sie in Homberg in der Bezirksbibliothek Hochheide an der Ehrenstraße und in Rheinhausen in der Katholischen Bildungsstätte an der Händelstraße eingerichtet.

1200 Kinder wurden bisher in diesem Jahr versorgt

„Wir haben damals den Bedarf in Gesprächen mit Schulen und Eltern erkannt und stellten fest, dass viele Kinder nicht ausgestattet waren“, erzählt Stefan Ricken, Diakon des Caritasverbandes Duisburg. Bei ihm läuft die Gemeinschaftsaktion in Homberg und Rheinhausen organisatorisch zusammen. „Hochkonjunktur“ haben die Kammern zum Schulanfang, sind drei Wochen lang täglich geöffnet. Das ganze Jahr über, jeden ersten Mittwoch beziehungsweise Montag im Monat, bieten die Materialkammern weiterhin die Utensilien an. „In diesem Jahr wurden im Duisburger Westen 1200 Kinder mit Materialien aus dem Schreibwarenbereich versorgt. Wir bieten allerdings keine Tornister an. Das würde den Rahmen sprengen“, erklärt Ricken.

Privatleute in Homberg und Rheinhausen sammeln Geld

Mit den Jahren kamen immer mehr Eltern zu den Kammern. Sie müssen ihre Berechtigung nachweisen können, die Aussage „Ich habe kein Geld“ reicht nicht. Die Zahlen von Berechtigten, so der Diakon, würden zwar ansteigen, aber nicht dramatisch, im Gegensatz zu den Jahren 2015 und 2016, als unter den Flüchtlingen auch viele Kinder waren.

Finanziert wird dieses Angebot über Spenden. Pro Jahr werden zwischen 10.000 und 12.000 Euro pro Kammer benötigt, um bei einem Großhändler einkaufen zu können. Zu den Spendern zählen Unternehmen, die Sparkasse Duisburg sowie zum Beispiel die Kruppstiftung, die Aumund-Stiftung, der Homberger Apotheker Peter Vogt und viele Privatspender, die etwa bei Geburtstagen auf Geschenke verzichten und Geld für die Kammer sammeln. Aber auch manche Kollekte in Kirchengemeinden wird zugunsten der Schulmaterialkammern abgehalten.

Wer künftig das Angebot wahrnehmen kann, ist noch offen. So sind Leistungen bei Hartz IV-Empfängern speziell für Schulmaterial erhöht worden. Stefan Ricken: „Wir überlegen, wie wir darauf reagieren. Wir müssen einen Blick auf die Leistungen halten, schließlich haben wir auch die Verantwortung gegenüber unseren Spendern.“


>>>> Monatliche Öffnungszeiten <<<<<<<<

Vor Schulbeginn nach den Sommerferien haben die beiden Schulmaterialkammern in der Bezirksbibliothek Homberg-Hochheide an der Ehrenstraße und in der Katholischen Bildungsstätte an der Händelstraße in Rheinhausen drei Wochen lang täglich geöffnet

Aber auch danach wird das Angebot das ganze Jahr über fortgesetzt. Die Schulmaterialkammern öffnen jeden ersten Montag im Monat in Rheinhausen und jeden ersten Mittwoch im Monat in Homberg

Das nächste Mal ist die Schulmaterialkammer Rheinhausen am Montag, 4. November geöffnet - in Homberg sind Kunden und Besucher am Mittwoch, 6. November, willkommen. Beide Anlaufstellen sind von 16.30 bis 17.30 Uhr geöffnet.