Duisburg. Im ARD-Presseclub nutzte Publizist Wolfram Weimer den Begriff “Duisburgisierung“ als Synonym für fehlende Integration und Ghettoisierung. Pro Duisburg widerspricht.
Hermann Kewitz, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Pro Duisburg, ist der Kragen geplatzt. Im traditionsreichen ARD-Presseclub am Sonntag nutzte der Publizist Wolfram Weimer den Begriff „Duisburgisierung“, um fehlende Zuwanderer-Integration und Gettoisierung zu beschreiben. „So eine Stigmatisierung darf nicht unwidersprochen bleiben“, fordert Kewitz Gegenrede der Stadtverantwortlichen. „Sind wir schon öffentlich und ohne Widerspruch eine Art Bronx der Republik?“, fragt Kewitz in einem Schreiben an einen großen Kreis der Industrie- und Handelskammer, der sich aktuell mit Stadtmarketing und Image Duisburgs beschäftigt.
Zu Unrecht ins schlechte Bild gesetzt
Kewitz ärgert, dass Duisburg mit dem Wort „Duisburgisierung“ abgestempelt wird, und „man den Begriff nicht einmal mehr erklären muss: Jeder versteht, dass damit etwas Schlechtes gemeint ist“. Nach den Vorberichten zum Merkel-Besuch in Marxloh werde Duisburg erneut zu Unrecht ins schlechte Bild gesetzt. „Natürlich hat Duisburg Probleme und schwierige Bezirke“, stellt Kewitz klar. Unerwähnt blieben aber die vielen positiven Gegenbeispiele: „Duisburg schlägt sich ordentlich“, so der Pro Duisburg-Vorsitzende. Er bemängelt, dass die Stadt „arg defensiv und resigniert“ auf die Einordnung von außen reagiert. „Dem muss man etwas entgegensetzen. Das ist auch Chefsache“, sagt er mit Blick auf die Stadtspitze.