Duisburg. Werden mit Rot-Rot-Grün die Chefsessel im Rathaus und bei Stadttöchtern zum Personalkarussell? Das beschäftigt politischen Freund wie Feind und natürlich die Betroffenen.
Werden mit Rot-Rot-Grün die Chefsessel im Rathaus und bei Stadttöchtern zum Personalkarussell? Das beschäftigt politischen Freund wie Feind und natürlich die Betroffenen.
„Es wird keine ‘Christenverfolgung’ geben“, versicherte das Bündnis nach seiner Ausrufung im Frühjahr. Zugleich hatte aber die SPD umgehend für sich reklamiert, dass sich die beiden CDU-Beigeordneten Janssen (Kultur, Jugend, Schule) und Rabe (Ordnung, Recht) 2013 bzw. 2014 einen neuen Job suchen müssen. Dass dieser brüsk formulierte Anspruch mehr als Stirnrunzeln verursachte, mag man sich denken – arbeitsmotivierend für die Betroffenen war das sicher auch nicht. Bei Janssen dürften die Grünen ohnehin auf die Bremse treten.
„Die haben Zoff untereinander“
„Die haben Zoff untereinander“, heißt es bei der CDU. Festgemacht wird das daran, dass sich Rot-Rot-Grün bislang auf kein Personaltableau habe einigen können, sondern Einzelfall-Entscheidungen treffen will. In der Tat haben die Grünen ihre Vorbehalte gegen einen kräftigen „Kehraus“ der Personalentscheidungen aus der schwarz-grünen Zeit bis 2009.
Gemeinsam geklärt hat Rot-Rot-Grün grundsätzlich die Nachfolge des Baudezernenten Dressler (SPD). Die Stelle soll neu besetzt werden und den Linken wird das Zugriffsrecht zugestanden. Schließlich sind sie in der Rathaus-Verwaltungsspitze nicht vertreten . Nur ausgeschrieben ist die Stelle noch nicht, weil die Bezirksregierung verschuldeten Nothaushalts-Kommunen eine einjährige Besetzungssperre auferlegt. Eine mögliche Kandidatin soll sich so nassforsch schon im Stadthaus umgesehen und nach dem eigenen Parkplatz gefragt haben, dass sich alles Weitere erledigte. So kümmert sich Umweltdezernent Greulich (Grüne) um das Ressort. Nicht ungern, wie man hört.
Entscheidung über Vertragsverlängerung des Geschäftsführeres steht an
Fällig wird in gut einem halben Jahr die Entscheidung über die Vertragsverlängerung des Geschäftsführers der Innenstadtentwicklungsgesellschaft, Ralf Oehmke. Kein Geheimnis ist, dass die SPD weder ein Freund der Führungskraft noch der arg eigenständig handelnden Gesellschaft ist. Für die Grünen macht Oehmke seine Sache dagegen gut. So will man die jetzt noch im Juli anberaumte Ratsangelegenheit in den Herbst verschieben. Interims-Baudezernent Greulich soll derweil den Dauerzwist zwischen Planungsamt und Oehmkes City-Planern ausräumen.
Ebenfalls kein Geheimnis sind SPD-Vorbehalte gegen die Arbeitsqualität von Duisburg-Marketing-Chef Uwe Gerste (CDU). Dessen Vertrag währt aber noch vier Jahre. Ein Rauswurf wäre zu teuer – und auch nicht durchsetzbar. Im Gespräch: Eine starke „rechte Hand“ wie es Anfang des Jahres bei der städtischen Beschäftigungsgesellschaft GfB geschah, wo seit Februar Lothar Krause dem bisherigen Allein-Chef Ingo Schachta zur Seite gestellt wurde.
Letztes offenes Geheimnis: Bei der sich an der Küppersmühle zerreibenden Gebag wird sich etwas tun. Die Frage ist nur, wie viel früher Vorstandschef Dietmar Cremer vor seinem Ruhestand 2013 gehen muss und ob seine Vorstandskollegin Wolf-Kröger ihm folgt.