Hamborn/Dinslaken..
Das geplante Factory-Outlet-Center (FOC), Fabrikverkaufszentrum, in Hamborn, wird jetzt auch von der Nachbarstadt Dinslaken kritisiert. Sie befürchtet Nachteile für ihren Einzelhandel. Das FOC erhitzt seit langem die Gemüter: Die Bürgerinitiative Zinkhüttenplatz prangert die damit zusammenhängenden Umsiedlungen der Anwohner an. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) befürchtet Umsatzverluste in den etablierten Duisburger Zentren.
Die Kritik bezieht sich hauptsächlich auf die Planunterlagen der Stadt Duisburg für den Einzelhandelsbereich Dinslaken (Innenstadt und Hiesfeld). Darin seien zu große Angebotsflächen angegeben, heißt es.
Zu diesem Schluss kommt jedenfalls die Stadt Dinslaken im Beteiligungsverfahren an der Planung. Ein neutraler Gutachter bezog für die Nachbarkommune Stellung.
Spielt die Stadt Duisburg eine mögliche Gefahr durch das FOC für andere Städte und ihre Einzelhandelszentren herunter? In dem Gutachten heißt es, die Konkurrenz des FOC zur Innenstadt Dinslaken falle wesentlich größer aus, da es für verschiedene Bereiche, beispielsweise für Bekleidung, in Dinslaken weniger Verkaufsflächen gibt, als von der Stadt Duisburg angegeben. Schon für die IHK hatte der Gutachter 2010 kritisiert, dass für die Dinslakener Innenstadt im Sortiment Schuhe/Lederwaren von einem Jahresumsatz von 4800 Euro je Quadratmeter Ladenfläche ausgegangen werde, ein viel höher Wert als beim FOC selbst (4500 Euro).
Ferner kritisiert man in Dinslaken die Ermittlung des Einzugsbereichs des FOC seitens der Stadt Duisburg: Nachbarstädte wie Düsseldorf lägen zwar nur teilweise in der maßgeblichen 30-Minuten-Auto-Fahrzeit-Zone, seien aber in den Plänen komplett erfasst worden.
Der Gutachter kommt zu dem Schluss, dass die ermittelten Umsatz-Umverteilungen nach Ansiedlung des FOC nicht vollständig belastbar seien. Darüber hinaus würde sich die vorliegende Auswirkungsanalyse nur auf das FOC beziehen. Die Auswirkungen von weiteren geplanten Einzelhandelsflächen in der Umgebung würden gar nicht berücksichtigt.