Duisburg-Ruhrort. Jugendliche wollten am Samstag in Duisburg-Ruhrort ein Schild der „Gemeinde zum Barmherzigen Gott“ zerstören. Michael Büttgenbach schritt ein.
Weil er am Samstagabend nicht wegsehen und Zivilcourage zeigen wollte, landete Michael Büttgenbach im Krankenhaus. „Ich war mit meiner Frau in Ruhrort unterwegs, da haben wir beobachtet, wie Jugendliche eine Scheibe der Freien Gemeinde zum Barmherzigen Gott an der Landwehrstraße kaputt machen wollten“, berichtet er.
Seine Frau erinnert sich: „Es waren mehrere offensichtlich türkische Jugendliche, die schon den ganzen Tag in Ruhrort Ärger gemacht haben. Da haben sich auch andere Geschäfte beschwert.“
Duisburger CDU-Politikerin Eva Büttgenbach: „Gezielt in den Nacken geschlagen“
Womit die Teenager offensichtlich nicht gerechnet hatten: Als sie trommelten, kam der Pastor der Gemeinde aus dem Haus. Die Jugendlichen liefen weg, „der Pastor hinterher“, schildert CDU-Politikerin Eva Büttgenbach. Die Stimmung der Störer sei „hochaggressiv“ gewesen. Die beiden verfolgten sich zur Dr.Hammacher-Straße. Dort kamen zwei weitere Gemeindemitglieder dazu, die die Jugendlichen stellten.
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Damit die Lage nicht weiter eskaliert, sprach Michael Büttgenbach, selbst in der katholischen Kirche in Ruhrort aktiv, einen Randalierer an. Doch der ging direkt auf ihn los. „Der war etwas stämmig und hat ihm gezielt in den Nacken geschlagen. Der wusste, wo man treffen muss, um jemanden zu verletzen“, sagt Eva Büttgenbach noch ganz geschockt. Sie hat daraufhin sofort die Polizei gerufen, die sei auch sehr schnell gekommen. Kurze Zeit nach der Auseinandersetzung bekam Michael Büttgenbach erst Nacken- und später Kopfschmerzen. Am Sonntagmorgen ließ er sich im Krankenhaus untersuchen - dort wurde eine Gehirnerschütterung diagnostiziert.
Polizei Duisburg bestätigt den Einsatz - zwei Anzeigen wegen Körperverletzung gestellt
Die Polizei bestätigt den Einsatz von Samstagabend. Die Einsatzkräfte haben sich die Personalien notiert. Der beschuldigte 17-Jährige konnte danach wieder gehen. Eva und Michael Büttgenbach haben Anzeige wegen Körperverletzung gestellt. Von der Gemeinde liegt der Polizei bisher keine Anzeige vor.
Michael Büttgenbach hat den Vorfall auf seiner Facebookseite öffentlich gemacht. Zahlreiche Freunde und Ruhrorter bedanken sich für seinen Einsatz und wünschen ihm „gute Besserung“. Michael Büttgenbach erklärt: „Ich würde beim nächsten Mal wieder einschreiten, aber den Sicherheitsabstand vergrößern und die und Behörden ohne Verzögerung informieren. Der Polizei muss ich ein Lob aussprechen. Innerhalb von wenigen Minuten waren zwei Einsatzfahrzeuge vor Ort. Da war ich froh.“