Duisburg. Der historische Kran vor der Küppersmühle in Duisburg war nicht mehr standsicher. Er wird jetzt saniert. Das passiert mit den anderen Kränen.
Der Kran vor der Küppersmühle in Duisburg ist abgebaut, viele regelmäßige Besucher des Innenhafens vermissen ihn seitdem. Doch die denkmalgeschützte Krananlage Küppers & Werner 1 ist nach Aussagen von Experten nicht mehr standsicher. Nach einer umfangreichen Sanierung soll die Anlage Ende des Jahres wieder an der selben Stelle aufgestellt werden.
Bei regelmäßigen Überprüfungen in den letzten Jahren wurden bereits Korrosionsschäden festgestellt. Im vergangenen November entschied die Stadt, die Anlage aus Sicherheitsgründen abzubauen. Schließlich führt ein Fußweg unmittelbar daran vorbei.
So geht es mit den 14 historischen Krananlagen weiter
Nach der Demontage wurden dann noch weitere gravierende Korrosionen festgestellt. Zur Zeit befindet sich der Kran auf dem Werksgelände einer Firma in Bottrop. Im Moment bereitet die Stadt die Ausschreibung zur Sanierung vor. Die Kosten sind derzeit noch nicht absehbar. Klar ist jedenfalls, dass das Land NRW die Sanierung über das Denkmalförderprogramm mitfinanziert.
Es gibt im Innenhafen insgesamt 14 historische Verladestationen, alle sind im Eigentum der Stadt. Sie sollen bis 2030 Stück für Stück saniert werden, Kosten: rund 3,4 Millionen Euro. Vier dieser Anlagen werden in den nächsten Monaten instandgesetzt.
Übers Förderband in die Silos der Küppersmühle
Bis 1972 beförderte die Krananlage Küppers & Werner 1 Getreide von den Schiffen in die Küppersmühle. Es handelt sich um einen so genannten Getreideelevator. Der Elevator wurde mit dem Schwenkarm in den Rumpf der Schiffe hinabgelassen, und mit dem Getreide im Becherwerk wieder nach oben befördert. Anschließend ging das Korn übers Förderband in die Silos der Küppersmühle.
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Küppers & Werner hatte 1907 eine der größten elektrisch betriebenen Mühlen am Rheinufer gebaut. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts war der Duisburger Innenhafen der größte Getreideumschlagplatz am Niederrhein. Vor Beginn des 1. Weltkrieges importierten rund 30 Firmen fast eine Million Tonnen Korn, ein Achtel der gesamten deutschen Getreideeinfuhr - was Duisburg den Titel "Brotkorb des Ruhrgebiets" einbrachte. Die Produktion in den Gebäuden am Innenhafen lief bis in die 70er Jahre. Küppers & Werner stellte seinen Betrieb 1972 ein.
Die Kräne sind echte Hingucker
Die Kräne sollen als Erinnerung an die historische Bedeutung des Innenhafens erhalten bleiben. Sie geben dem Standort ein charakteristisches Bild. Echte Hingucker, die auch touristischen Mehrwert bieten könnten, etwa bei speziellen Führungen. Das ist derzeit allerdings laut Stadt nicht angedacht. Ein Passant, der oft im Bereich der Küppersmühle unterwegs ist, freut sich jedenfalls, dass die Krananlage wieder aufgebaut wird: „Es wäre echt schade, wenn das verschwunden wäre", meint Arne Strauß. Er ist ohnehin der Meinung, dass man noch mehr aus dem Innenhafen machen könnte. „Welche Stadt hat so etwas schon zu bieten?"