Duisburg. In Duisburg steigt unter den Corona-Fällen der Mutanten-Anteil – seit alle positiven Proben analysiert werden. Das sind die neuesten Zahlen.
Wer suchet, der findet – das gilt auch für die Mutationen des Coronavirus. In der sechsten Kalenderwoche (7. bis 13. Februar) sind erstmals alle positiven Proben aus Duisburg auf die potenziell ansteckenderen Virusvarianten hin untersucht worden: Bei 20,6 Prozent der Abstriche wurden in jener Woche jene Mutanten nachgewiesen, die zuerst in Großbritannien (B.1.1.7) beziehungsweise Südafrika (B.1.351) entdeckt worden waren.
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Dem Duisburger Gesundheitsamt meldeten die Labore zwischen dem 25. Januar und dem 15. Februar somit bereits 71-mal die britische und siebenmal die südafrikanische Variante. Das berichtet Ludwig Hoeren, der Leiter des Gesundheitsamtes, auf Nachfrage.
Corona-Mutanten in Duisburg: Keine schweren Covid-Verläufe bekannt
Seine Mitarbeiter konnten inzwischen auch „Ansteckungen von mit Mutationen infizierten Duisburgern untereinander“ feststellen. Positive Reiserückkehrer seien als Träger von Mutationen indes noch nicht aufgefallen. Dem Gesundheitsamt seien bislang keine schweren Verläufe von mit Virusvarianten infizierten Duisburgern bekannt, so Hoeren.
Der Krisenstab hatte seit etwa 25. Januar 15 Prozent der positiven Proben sowie weitere unter bestimmten Voraussetzungen (z.B. nach Reisen) mit einem zweiten PCR-Tests auf Mutanten hin analysieren lassen. Darüber hinaus sollen Labore nach Vorgaben des Robert Koch-Instituts (RKI) seit dem 19. Januar fünf Prozent der positiven Proben einer aufwendigeren Genom-Sequenzierung unterziehen. Nach einer Bundesentscheidung vom 27. Januar haben laut Coronavirus-Testverordnung nun alle „Personen mit positivem PCR-Testergebnis auch Anspruch auf eine variantenspezifische PCR-Testung“ – für die Stadt fallen dadurch laut Amtsleiter Hoeren keine zusätzlichen Kosten an.
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Somit sind die neuesten Zahlen noch nicht vergleichbar mit denen von Anfang Februar. In der Kalenderwoche 5 (31. Januar bis 6. Februar) hatten die Mutanten in Duisburg lediglich 5,2 Prozent aller positiven Befunde ausgemacht.
Astra-Zeneca-Impfstoff soll vor B.1.351 unzureichend schützen
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Nach aktuellsten Forschungsergebnissen ist die britische Variante leichter übertragbar. Das gilt auch für die südafrikanische Mutante. B.1.351 soll ersten Studien zufolge eine weitere problematische Eigenschaft haben: Der Schutz durch Antikörper könnte laut RKI bei Personen reduziert sein, „die an der ursprünglichen Variante erkrankt waren oder einen auf dieser beruhenden Impfstoff erhalten haben“. Forscher in Johannesburg haben jüngst anscheinend nachweisen können, dass der Astra-Zeneca-Impfstoff AZD1222 unzureichend vor leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankungen mit B.1.351 schütze.
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