Duisburg. In den Duisburger Kitas steigen die Corona-Zahlen bei Kindern und Mitarbeitern wieder an, Gruppen müssen schließen. So gehen die Träger damit um.

In den Duisburger Kindertagesstätten sind aktuell 126 Kinder infiziert und in Quarantäne, außerdem 113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erklärt das Gesundheitsamt auf Nachfrage. Gleichzeitig laufen die aktuellen Coronaschutzregeln in den Kitas bald aus.

In den Kitas des Evangelischen Bildungswerks nehmen die Fallzahlen „seit Mitte der Woche deutlich zu, bei den Kindern und in der Mitarbeiterschaft“, sagt Geschäftsführer Dr. Marcel Fischell. Gruppen habe er noch nicht schließen müssen, aber Notgruppen seien vermutlich bald unumgänglich.

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Kitas stehen im Corona-Management zwischen den Eltern

Nicht nur deshalb sei er „sehr unglücklich“ über das Schreiben von Minister Joachim Stamp, der alle Kitas über die neuen Coronaregeln informiert hatte. Darin geht es unter anderem darum, dass die präventiven Tests nach Ostern entfallen und die Kitas nicht mehr vom Land mit Selbsttests beliefert werden. „Anlasslose Testungen sind bei der Omikron-Variante nicht mehr das richtige Instrument zur Eindämmung des Infektionsgeschehens“, schreibt der Minister.

In der Gesellschaft wie in der Elternschaft der Kitas gebe es große Unterschiede im Umgang mit der Pandemie, betont Fischell. „Wir stehen zwischen jenen, die ein rigides Management fordern, und jenen, die keine Einschränkungen mehr wollen.“ Eine Kontrolle habe aber auch jetzt schon nicht mehr stattfinden können, betont Fischell. Eltern bekamen die Tests mit nach Hause und mussten schriftlich versichern, dass sie ihr Kind vor dem Kitabesuch testen.

Corona-Welle erwischt auch Geboosterte - Eltern lassen Kinder daheim

Ursula Roosen muss wegen der Corona-Fälle regelmäßig Gruppen in den Kitas schließen.
Ursula Roosen muss wegen der Corona-Fälle regelmäßig Gruppen in den Kitas schließen. © FUNKE Foto Serivces | Tamara Ramos

Der Katholische Kita-Zweckverband will „genau schauen, wie sich die Lage entwickelt und was in den nächsten Tagen auf uns zu kommt“, sagt Gebietsleiterin Ursula Roosen. Im Schnitt hätten zuletzt Gruppen in fünf Einrichtungen geschlossen werden müssen, manche tageweise, andere eine ganze Woche. Die Welle steige und erwische in den 29 Kitas des Trägers auch die Geboosterten mit deutlichen Symptomen.

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Umgekehrt beobachtet Roosen angesichts der gestiegenen Inzidenzwerte und der neuen Varianten eine größere Vorsicht bei Eltern: „Eine nicht geringe Zahl lässt die Kinder eher zuhause.“

Für Nicht-geimpfte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gelte weiterhin die Maskenpflicht und je nach räumlicher Situation würden die Kinder beim morgendlichen Bringen draußen in Empfang genommen. „Viele Leitungen testen sich täglich“, sagt Roosen. Von Long-Covid sei in ihrem Mitarbeiterstamm bislang zum Glück niemand betroffen. Aber es gebe einige, die sich weniger belastbar fühlen, die von Luftnot sprechen.