Duisburg. Schon mehr als 800 Personen sind bei der Hotspot-Impfung in Rheinhausen geimpft worden. Die Stadt Duisburg rechnet mit 1000 Impfungen insgesamt.

Die Hotspot-Impfungen im Duisburger Westen zogen am Donnerstagmorgen viele Menschen an. Mehr als 800 Impfungen registrierte die Stadt gegen 16 Uhr, bis zum Schluss rechnet sie mit 1000 Impfungen. Schon früh bildete sich rund um den Glückaufplatz eine lange Schlange, die sich teilweise bis auf den benachbarten Netto-Parkplatz erstreckte. Viele Bürger reihten sich trotz Nieselregens schon gegen 5 Uhr in die Schlange ein – in der Hoffnung auf eine Corona-Impfung. In der Zeit von 10 bis 18 Uhr können sich alle Duisburgerinnen und Duisburger, die an einer Adresse mit der Postleitzahl 47226 gemeldet sind, impfen lassen.

Für die Sonderimpfungen hat die Stadt auf dem Glückauf-Platz an der Schwarzenberger Straße Zelte aufgebaut, ein Bus der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) soll als Wartebereich dienen.

Feuerwehr Duisburg: Bemerkenswert viele sind gekommen

„Ich stehe seit 7.20 Uhr hier“, sagt eine Dame, die im vorderen Bereich der Schlange steht. Der Herr vor ihr nickt ihr bestätigend zu. Sie haben Regenschirme dabei, bisher hat es ununterbrochen geschüttet. Beide sind verwundert, dass die Nachricht über die Hotspot-Impfung in Rheinhausen erst einen Tag vorher kam. „Da musste ich schnell einige Termine umlegen“, verrät die Dame. Und auch der Herr musste spontan bei seinem Arbeitgeber Bescheid geben. „Ich weiß ja nicht, wie lange ich hier stehe“, sagt er

Laut Oliver Tittmann, Chef der Duisburger Feuerwehr, sind bemerkenswert viele gekommen. „Ungefähr so viele wie am zweiten Tag in Marxloh“, schätzt er. Den Auftakt in Marxloh am Montag sieht er nicht als Vergleich, da es ein Feiertag war. Rund 1300 Impfdosen stehen zur Verfügung - „ich gehe davon aus, dass jeder, der hier ist, eine Impfung bekommen wird“, sagt er. Wie in Marxloh stehen acht Impfstraßen bereit, ein rund 50-köpfiges Team aus Ärzten, Feuerwehrkräften, Apothekern, Übersetzern und Helfern ist vor Ort.

Hotspot-Impfungen: Riesenandrang in Duisburg-Marxloh

Warum die Stadt die Hotspot-Impfung erst am Mittwoch angekündigt hat, erklärt Tittmann so: „Wir brauchten den Tag Pause und konnten am Dienstag noch nicht abschätzen, ob genug Impfdosen vorhanden sind und wir die Infrastruktur gestellt bekommen. Daher sind wir erst gestern mit der Nachricht an die Öffentlichkeit gegangen.“ Schon Mittwochnachmittag fingen am Glückaufplatz die Aufbauarbeiten an, das Technische Hilfswerk unterstützte die Kräfte vor Ort. „Die haben ihre Zelte zur Verfügung gestellt, da unsere alle woanders im Einsatz sind“, sagt Tittmann. Wer heute Abend auf Restimpfstoff spekuliert, wird enttäuscht. Die Dosen sind nur für Leute mit der Postleitzahl 47226. „Da sind wir konsequent“, sagt Tittmann mit Blick auf die Impfstoffknappheit. „Wir würden gerne jeden impfen - können es aber nicht.“

Der Leiter der Feuerwehr Duisburg und Leitender Branddirektor Oliver Tittmann auf dem Glückaufplatz in Duisburg-Rheinhausen. Am Donnerstag gab es hier die zweite Hotspot-Impfung.
Der Leiter der Feuerwehr Duisburg und Leitender Branddirektor Oliver Tittmann auf dem Glückaufplatz in Duisburg-Rheinhausen. Am Donnerstag gab es hier die zweite Hotspot-Impfung. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Um punkt 10 Uhr setzt sich die Schlange in Bewegung. Es geht zügig voran, der Herr, der bereits in den frühen Morgenstunden anstand, wartet noch rund 30 Minuten, bis er seine Spritze bekommt. Ein Formular hat er bereits vorher ausgefüllt, Helfer verteilen zusätzlich Formulare an die Wartenden in der Schlange.

Geimpft wird das Einmal-Vakzin der Firma Johnson & Johnson, eine weitere Impfung für den vollen Impfschutz ist daher nicht nötig. Nach dem Pieks heißt es noch einmal kurz warten, ein extra Wartezelt schützt die frisch Geimpften vor dem Regen. „Es lief alles unkompliziert und die Leute waren sehr nett“, sagt der Herr erleichtert.

Rheinhausens Bezirksbürgermeisterin dankt den vielen Helfern und Mitarbeitern

Auch Rheinhausens Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß (SPD) ist froh über die Sonderimpfungen in Rheinhausen. „Das ist einfach nur super“, sagt sie auf Anfrage der Redaktion. „Man kann sich wirklich nur bei allen bedanken, das das organisieren und daran arbeiten. Ich wünschte, wir hätten noch mehr Impfstoff, das Personal würden wir jederzeit zusammenbekommen“, ist sie überzeugt.

Die Menschen stehen Schlange am Glückaufplatz in Duisburg-Rheinhausen. Am Donnerstag wird am Hotspot Rheinhausen der Einmalimpfstoff von Johnson und Johnson verimpft.
Die Menschen stehen Schlange am Glückaufplatz in Duisburg-Rheinhausen. Am Donnerstag wird am Hotspot Rheinhausen der Einmalimpfstoff von Johnson und Johnson verimpft. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

Bereits am Montag und Dienstag hatte die Stadt in Marxloh erste Impfungen für Bewohner sozial benachteiligter Hochinzidenz-Viertel durchgeführt. Der Andrang vor Ort war riesig. An den zwei Tagen konnten nach Stadtangaben rund 2400 Impfungen mit dem Einmal-Vakzin der Firma Johnson & Johnson durchgeführt werden. 3800 Impfdosen hatte das Land NRW der Stadt in einem Sonderkontingent zugewiesen.

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An der Warbruckstraße in Marxloh hatten sich die ersten Impflinge bereits um 4.30 in die Warteschlange gestellt. Die Schlange zog sich zwischenzeitlich um einen gesamten Häuserblock.

Corona-Infektionen: Bezirk Rheinhausen stark betroffen

Der Duisburger Krisenstab orientiert sich bei den Hotspot-Impfungen an einem Pilotprojekt aus Köln. Die Impfwilligen müssen demnach keine Termine vereinbaren. Als Nachweis der Berechtigung reicht ein Ausweisdokument. Bei Unklarheiten helfen vor Ort Übersetzer.

Der Bezirk Rheinhausen meldete seit November teilweise die höchsten Inzidenzwerte. Zuletzt waren dort besonders die Stadtteile Hochemmerich und Rheinhausen-Mitte stark betroffen.