Duisburg. „Noch nie hatte ich solche Angst um meinen MSV“: Vereinslegende Dietz kritisiert diese Entscheidungen beim abstiegsbedrohten Duisburger Verein.
Er ist eine MSV-Legende. Bernard Dietz war Spieler, Trainer und am Ende Mitglied des Vorstands, ehe er sich 2019 aus gesundheitlichen Gründen und aus Ärger über einige Vereinsentscheidungen verabschiedete. Dietz spielte von 1970 bis 1982 für den Club aus Duisburg, war lange Kapitän, erreichte mit den „Zebras“ 1975 das Pokalfinale und in der Saison 1978/79 das Halbfinale des UEFA-Pokals. Glorreiche Zeiten. Die aktuelle Situation ist bedrohlich. Der MSV steht in der Dritten Liga auf einem Abstiegsplatz, Sportdirektor Ivica Grlic ist zurückgetreten. „Es ist alles einfach nur noch traurig“, sagt Dietz und stellt klar: „Noch nie hatte ich solche Angst um meinen MSV.“
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In den vergangenen Jahren seien zahlreiche Fehler gemacht worden. „Viele Spieler und Trainer kamen und gingen und nichts wurde besser – ganz im Gegenteil“, so der 73-Jährige. „Und da muss sich natürlich auch der Sportdirektor fragen, woran das gelegen hat. Ich finde es zum Beispiel ungewöhnlich, dass ein Trainer beim MSV nicht seinen eigenen Stab mitbringen konnte. Und alleine ist es natürlich immer schwerer, Fuß zu fassen.“
MSV-Legende Dietz schüttelt bis heute über so manche Trainerentscheidung den Kopf
Auch über so manche Entscheidung für und gegen einen Trainer in der Vergangenheit könne er bis heute nur den Kopf schütteln. „Torsten Lieberknecht ist ein guter Coach, musste vor knapp anderthalb Jahren gehen und startet jetzt mit Darmstadt in der Zweiten Liga durch“, so Dietz.
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2014 habe er kurz vor der ersten Lettieri-Verpflichtung Erik ten Haag empfohlen – heute international anerkannter Coach bei Ajax Amsterdam und zu der Zeit erfolgreich bei der Regionalliga-Reserve des FC Bayern München. „Damals hieß es, dass er nicht gut genug für die Dritte Liga sei“, erzählt der 73-Jährige. „Aber in dieser Saison verpflichtet der MSV in einer Situation, in der uns das Wasser bis zum Hals steht, einen Nachwuchstrainer von Borussia Mönchengladbach – ohne Erfahrung im Seniorenbereich, geschweige denn im Profifußball. Wer soll das verstehen?“
Den Klassenerhalt irgendwie schaffen
Es gehe jetzt nur noch darum, den Klassenerhalt irgendwie zu schaffen – mit welchem Coach auch immer. „Und dann muss nach der Saison endlich mal ein klares sportliches Konzept her“, so Dietz. „Es muss deutlich werden, was man überhaupt will.“