Duisburg. In Duisburg-Marxloh sind die ersten Hotspot-Impfungen gestartet. 1000 Menschen stehen in der Schlange – einige schon seit 4.30 Uhr am Morgen.

Beim Start derHotspot-Impfungen im Duisburger Norden hat es am Montag einen Riesenandrang gegeben. Bis zu 1000 Menschen stellten sich zu Beginn in die Warteschlage – die ersten von ihnen bereits um 4.30 Uhr.

Um 10 Uhr zog sich die Schlange vor dem eigentlichen Schnelltestzentrum an der DITIB-Merkez-Moschee in Marxloh bereits über die Warbruckstraße, die Agnesstraße und die Elisenstraße einmal um den Häuserblock. Einige Impfwillige brachten Stühle mit. Freie Parkplätze im Umfeld des großen Zeltes auf dem Schotterplatz: Fehlanzeige!

Über 1000 Menschen warten bei Hotspot-Impfungen in Duisburg: Feuerwehr reagiert

Die Feuerwehr musste reagieren: Aus den ursprünglich geplanten vier Impfstraßen wurden fünf. Statt um 10 Uhr ging es bereits um 9.15 Uhr los. „Mit einem solch großen Interesse haben wir nicht gerechnet“, sagte Feuerwehrchef Oliver Tittmann.

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Um 12 Uhr teilte die Stadt mit: „Alle Menschen, die in der Schlange stehen, bekommen sicher ihre Impfung.“ Allerdings sei der Andrang so groß, dass die Schlange zur Stunde geschlossen werden müsse. Alle anderen wurden auch per Lautsprecherdurchsage gebeten, am Dienstag wiederzukommen. Dann gehen die Hotspot-Impfungen vor Ort von 10 bis 18 Uhr weiter.

Ditib-Merkez-Moschee in Marxloh warb intensiv für Impfungen

Die Hürde bei den Impfungen am Montag war für die Verantwortlichen allerdings nicht die Menge an Impfstoff: Ein Sonderkontingent von 3800 Impfdosen des Einmal-Vakzins der Firma Johnson & Johnson hatte das Land NRW der Stadt Duisburg für die Corona-Schutzimpfungen in Stadtteilen mit höherer Inzidenz in einer ersten Charge zugeteilt.

Der Faktor Zeit spielt nach Aussagen von Oliver Tittmann also die entscheidende Rolle. 150 Impfungen schaffte das 45-köpfige Impfteam, dem auch 14 Übersetzer angehörten, am Montag pro Stunde. Laut Plan sollten es so am ersten Tag 1200 Impfungen werden.

Was waren die Gründe für den Riesenandrang? Unter anderem hatte die Moscheegemeinde in den Freitagsgebeten und auf ihrer Homepage mehrfach auf die Impf-Möglichkeit hingewiesen. „Wir haben 900 Mitglieder. 90 Prozent wollen sich unbedingt impfen lassen“, berichtete der Vorstandsvorsitzender Yusuf Aydin. Auch bei der türkischstämmigen Community hatten Hausärzte in Duisburg lange Zeit eine gewisse Impfskepsis beobachtet. Nun griff offenbar die Überzeugungsarbeit.

Impfungen: Wann folgen weitere Hotspots in Duisburg?

Bei dem Konzept zu den Hotspot-Impfungen orientiert sich der Krisenstab der Stadt Duisburg an den Erfahrungen aus dem Pilotprojekt in Köln. Die Impfwilligen mussten keine Termine vereinbaren, ein Ausweisdokument reichte als Berechtigungsnachweis. Über die Rahmenbedingungen wurde auf einer großen LED-Tafel auf Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch und Türkisch informiert.

Der Andrang bei den Hotspot-Impfungen in Duisburg-Marxloh war überraschend groß.
Der Andrang bei den Hotspot-Impfungen in Duisburg-Marxloh war überraschend groß. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Zunächst waren die Bewohner der Stadtteile Bruckhausen, Alt-Hamborn, Neumühl und Marxloh berechtigt. Diese Vorgabe gilt weiterhin für den Dienstag. Folgen dann weitere Hotspots wie Hüttenheim, Fahrn und Hochemmerich? „Das steht noch nicht fest. Wir haben aber Pläne in der Tasche“, versicherte Feuerwehrchef Tittmann.

>> HOTSPOTS: BRUCKHAUSEN SEIT ANFANG APRIL MIT HÖCHSTER INZIDENZ

  • Bei der Zahl der Neuinfektionen gibt es in Duisburg seit Monaten ein Nord-Süd-Gefälle. Der Bezirk Hamborn meldete seit Anfang November – seitdem veröffentlicht die Stadtverwaltung wöchentlich die Inzidenzwerte aus den sieben Bezirken – häufig die meisten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
  • Seit dem 11. April veröffentlicht die Stadt wöchentlich auch die stadtteilscharfe Sieben-Tage-Inzidenz. Eine Sechs-Wochen-Auswertung zeigt, dass in dem Zeitraum vom 4. April bis zum 16. Mai die Stadtteile Bruckhausen (Mittelwert der Inzidenz: 309,3), Hochemmerich (279,4) und Alt-Hamborn (275,5) am stärksten betroffen waren.