Duisburg. In den zwei Bezirken mit Hotspot-Impfungen Ende Mai ist die 7-Tage-Inzidenz deutlich gesunken. Neun Stadtteile ohne neue Fälle. Höchstwert: 160.
Die neuesten innerstädtisch aufgeschlüsselten Corona-Fallzahlen enthalten bei den sieben Stadtbezirken einen neuen Wochentiefstwert und neun Stadtteile mit 0 neuen Nachweisen in den letzten sieben Tagen. Auffällig ist: Besonders deutlich sind die Sieben-Tage-Inzidenzen zwischen dem 30. Mai und dem 6. Juni in den beiden Bezirken gesunken, in denen die Stadt in der letzten Mai-Woche Hotspot-Impfungen mit dem Einmal-Vakzin von Johnson & Johnson durchgeführt hatte: in den Bezirken Rheinhausen (von 40,9 auf 25,6) und Hamborn (von 52,8 auf 33).
Die anteilig meisten Neuansteckungen wurden in der Woche vom 31. Mai bis 6. Juni dagegen aus dem Bezirk Meiderich/Beeck gemeldet. Dort war der Inzidenzwert sogar von 38,5 auf 52,2 gestiegen (alle Fallzahlen: siehe Übersicht). In diesem Bezirk liegen sechs der zehn Stadtteile mit den höchsten Neuinfektionsraten. In den 28 Wochen, für welche die Stadtverwaltung Bezirksdaten veröffentlichte, wurde die höchste Wocheninzidenz damit zum neunten Mal für Bewohner von Meiderich/Beeck errechnet. Am häufigsten, 14-mal, hatte der Bezirk Hamborn seither den Höchstwert. Vorigen Sonntag dagegen lag die Sieben-Tage-Inzidenz dort sogar unter dem Duisburger Durchschnittswert von 35,2. Diese Entwicklung könnte auch durch die Sonderimpfaktion in Marxloh am 24. und 25. Mai begünstigt worden sein.
159,8 Neuinfektionen je 100.000 – Ruhrort hatte die höchste 7-Tage-Inzidenz
Am 6. Juni hatte Mitte indes den zweithöchsten Inzidenzwert der Bezirke – auch im Zentrum der Stadt wurden mehr Neuinfektionen als in der Woche zuvor attestiert. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg leicht von 38,5 auf 39,5.
Der dritte Bezirk mit einer leichten Steigerung an Neuinfektionen war Homberg/Ruhrort/Baerl (von 31,8 auf 39,1). Hauptgrund für den Anstieg dort sind neun neue Fälle in Ruhrort: Der Stadtteil hatte mit 159,8 vorigen Sonntag die höchste Sieben-Tage-Inzidenz aller Stadtteile.
Unter dem Duisburger Durchschnitt (35,2) lagen jüngst die Inzidenzwerte der Bezirke Hamborn, Walsum (von 37,8 auf 33,8), Rheinhausen (von 40,9 auf 25,6) und Süd. Dort halbierte sich der Inzidenzwert von 35,7 auf 17,8. Das ist der niedrigste aller seit Ende November veröffentlichten Bezirkswerte. Für den Duisburger Süden wurde seither 13-mal der Wochentiefstwert errechnet.
Aus der Hälfte der Süd-Stadtteile wurde vorige Woche keine einzige neue Infektionen gemeldet. Das sind die zehn Stadtteile mit den am Sonntag nierigsten Sieben-Tage-Inzidenzen:
Alt-Walsum: 0,
Overbruch: 0,
Baerl: 0,
Kaßlerfeld: 0,
Bissingheim: 0,
Hüttenheim: 0,
Mündelheim: 0,
Rahm: 0,
Ungelsheim: 0,
Bergheim: 4,9.
In elf Stadtteilen dagegen lag die Sieben-Tage-Inzidenz vorigen Sonntag noch über 50: in
Ruhrort: 159,8,
Bruckhausen: 124,6,
Laar: 121,2,
Beeck: 113,5,
Hochfeld: 82,1,
Wanheimerort: 77,6,
Rheinhausen-Mitte: 55,6,
Beeckerwerth: 53,6,
Fahrn: 51,5,
Obermarxloh: 50,9,
Vierlinden: 50,2.
Für die Berechnung der neuen Inzidenzwerte hat die Stadtverwaltung auf neue Einwohnerzahlen – Stand: 30. Mai – zurückgegriffen.
Alle Corona-Fallzahlen für alle 46 Duisburger Stadtteile
So ist unsere Gesamtübersicht aufgebaut: Stadtteil (Einwohnerzahl 30.5.21): Sieben-Tage-Inzidenz 6.6.21 (Vergleich 7-Tage-Inzidenz 6.6. zu 30.5.) / Neu gemeldete Fälle 31.5.21 bis 6.6.21 (Vergleich zur Anzahl neu gemeldeter Fälle 24.5. bis 30.5.)
Bezirk Walsum (50.279): 33,8 (-4,0) / 17 (-2)
Aldenrade (13.992): 28,6 (+21,4) / 4 (+3)
Alt-Walsum (4233): 0,00 (-23,7) / 0 (-1)
Fahrn (7770): 51,5 (-38,9) / 4 (-3)
Overbruch (4978): 0,0 (-60,1) / 0 (-3)
Vierlinden (11.959): 50,2 (0,00) / 6 (0)
Wehofen (7347): 40,8 (+27,2) / 3 (+2)
Bezirk Hamborn (75.669): 33,0 (-19,8) / 25 (-15)
Alt-Hamborn (11.100): 27,0 (-9,0) / 3 (-1)
Marxloh (21.253): 32,9 (-9,4) / 7 (-2)
Neumühl (17.684): 33,9 (-22,7) / 6 (-4)
Obermarxloh (13.741): 50,9 (-50,7) / 7 (-7)
Röttgersbach (11.891): 16,8 (-8,4) / 2 (-1)
Bezirk Meiderich/Beeck (72.829): 52,2 (+13,7) / 38 (+10)
Beeck (11.457): 113,5 (+61,5) / 13 (+7)
Beeckerwerth (3729): 53,6 (+53,6) / 2 (+2)
Bruckhausen (5618): 124,6 (+53,5) / 7 (+3)
Laar (6599): 121,2 (+106,0) / 8 (+7)
Mittelmeiderich (18.343): 5,5 (-10,9) / 1 (-2)
Obermeiderich (16.864): 23,7 (+5,8) / 4 (+1)
Untermeiderich (10.219): 29,4 (-78,3) / 3 (-8)
Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl (40.916): 39,1 (+7,3) / 16 (+3)
Alt-Homberg (14.960): 33,4 (+13,3) / 5 (+2)
Baerl (5093): 0,0 (0,0) / 0 (0)
Hochheide (15.230): 13,1 (-6,6) / 2 (-1)
Ruhrort (5633): 159,8 (+36,2) / 9 (+2)
Bezirk Mitte (108.900): 39,5 (+1,0) / 42 (+1)
Altstadt (8395): 11,9 (-71,6) / 1 (-6)
Dellviertel (14.082): 49,7 (+35,5) / 7 (+5)
Duissern (14.702): 13,6 (+6,8) / 2 (+1)
Hochfeld (18.260): 82,1 (+22,0) / 15 (+4)
Kaßlerfeld (3825): 0,0 (0,0) / 0 (0)
Neudorf-Nord (14.450): 13,8 (-20,7) / 2 (-3)
Neudorf-Süd (12.243): 8,2 (-24,5) / 1 (-3)
Neuenkamp (4902): 20,4 (-61,0) / 1 (-3)
Wanheimerort (18.041): 77,6 (+33,2) / 14 (+6)
Bezirk Rheinhausen (78.163): 25,6 (-15,3) / 20 (-12)
Bergheim (20.384): 4,9 (0,0) / 1 (0)
Friemersheim (12.070): 41,4 (-57,8) / 5 (-7)
Hochemmerich (17.841): 28,0 (+5,6) / 5 (+1)
Rheinhausen-Mitte (10.783): 55,6 (-74,5) / 6 (-8)
Rumeln-Kaldenhausen (17.085): 17,6 (+11,7) / 3 (+2)
Bezirk Süd (72.893): 17,8 (-17,9) / 13 (-13)
Bissingheim (3138): 0,0 (0,0) / 0 (0)
Buchholz (14.000): 14,3 (-7,1) / 2 (-1)
Großenbaum (9994): 40,0 (+30,0) / 4 (+3)
Huckingen (9494): 31,6 (-42,0) / 3 (-4)
Hüttenheim (3456): 0,0 (-86,8) / 0 (-3)
Mündelheim (6123): 0,0 (-16,3) / 0 (-1)
Rahm (5720): 0,0 (-17,5) / 0 (-1)
Ungelsheim (2947): 0,0 (0,0) / 0 (0)
Wanheim-Angerhausen (12.983): 23,1 (-53,9) / 3 (-7)
Wedau (5038): 19,8 (+19,8) / 1 (+1)
>> HOTSPOT-IMPFUNGEN IN MARXLOH, RHEINHAUSEN UND HOCHFELD
■ Die Zuordnung der Fälle zu den Stadtbezirken und Stadtteilen ist möglich, da auf dem „Meldeformular“ für meldepflichtige Krankheiten wie Covid-19 nach dem Infektionsschutzgesetz auch die Adressen der positiv getesteten Personen angegeben und von den Gesundheitsbehörden registriert werden.
■ Die Sieben-Tage-Inzidenzwerte der 46 Stadtteile machen wegen der geringen Einwohnerzahlen extreme Sprünge: Je weniger Einwohner ein Stadtteil hat, desto volatiler, also unbeständiger der Sieben-Tage-Inzidenzwert. Bei der Interpretation dieser Kurzzeit-Daten ist es also besonders wichtig, die Anzahl der neu gemeldeten Fälle, die Einwohnerzahl und den Erhebungszeitraum zu berücksichtigen. Ein Ausbruch in einer Kita etwa mit infizierten Kindern aus dem Viertel könnte die Inzidenz sofort zur höchsten in der Stadt katapultieren.
■ Bei den Schwerpunkt-Aktionen in sozial benachteiligten Vierteln hatte die Stadt nach eigenen Angaben am 24. und 25. Mai etwa 2400 Impfungen mit dem Einmal-Vakzin der Firma Johnson & Johnson in Marxloh durchgeführt, am 27. Mai nochmals etwa 1000 in Rheinhausen. Zuletzt wurde mit Impfdosen aus einem Extra-Kontingent des Landes am 3. Juni in Hochfeld geimpft.