Duisburg. Die neuen Fallzahlen zeigen, welche Stadtteile laut Statistik aktuell Hotspots sind. Die 7-Tage- Inzidenzen vom 23. Mai reichen von 0 bis 248,8.
Der gesamtstädtisch deutliche Rückgang der Corona-Neuinfektionen findet seine Entsprechung auf Ebene der sieben Stadtbezirke: Erstmals seit dem 14. Februar lag die Sieben-Tage-Inzidenz an einem Sonntag (23. Mai) in keinem der sieben Bezirke mehr über 100. Die innerstädtisch aufgeschlüsselten Fallzahlen offenbaren als Momentaufnahmen jedoch unterschiedliche Dynamiken und weiterhin gravierende Unterschiede – vor allem auf Ebene der 46 Stadtteile, in denen es trotz der Massenimpfungen weiterhin Hotspots gibt.
Duisburg: Sieben-Tage-Inzidenz ist in Rheinhausen am stärksten gesunken
In drei der sieben Stadtbezirke hat sich die Zahl der neu gemeldeten Fälle in der Kalenderwoche vom 17. bis 23. Mai im Vergleich zur Vorwoche sogar mehr als halbiert: in Rheinhausen, Walsum und Meiderich/Beeck. In Rheinhausen war die Entwicklung so einschneidend, dass die Sieben-Tage-Inzidenz dort die niedrigste im Bezirksvergleich war (von 112,7 auf 43,5 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner; alle Fall- und Einwohnerzahlen: siehe Übersicht unten).
Dazu beigetragen haben extrem niedrige Werte in den zugehörigen Stadtteilen Rumeln-Kaldenhausen (von 23,4 auf 5,9) und Bergheim (von 88,3 auf 9,8) sowie deutliche Rückgänge in den am stärksten betroffenen Stadtteilen des Bezirks: in Hochemmerich (von 201,4 auf 72,7) und Rheinhausen-Mitte (von 176,6 auf 120,8). Für in Bergheim, Hochemmerich und Rheinhausen-Mitte wohnende Duisburger setzt die Stadt am Donnerstag die in Marxloh gestarteten Hotspot-Impfungen fort.
Obwohl es vorige Woche Stadtteile mit höheren Inzidenzwerten gab, zeigt eine Sieben-Wochen-Betrachtung, dass Rheinhausen-Mitte und Hochemmerich zu den zehn Stadtteilen zählen, in denen seit dem 4. April die meisten neuen Fälle gemeldet wurden:
„49-Tage-Inzidenz“: Diese zehn Stadtteile sind am stärksten betroffen
• Bruckhausen: 2104,7 neue Fälle in den letzten 49 Tagen je 100.000 Einwohner
• Hüttenheim: 1761,3
• Alt-Hamborn: 1752,1
• Hochemmerich: 1748,9
• Kaßlerfeld: 1621,1
• Fahrn: 1612,1
• Obermarxloh: 1609,7
• Rheinhausen-Mitte: 1592
• Neuenkamp: 1565,3
• Beeckerwerth: 1528,7
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Zunächst zurück auf die Bezirksebene: Der ebenfalls starke Rückgang im Bezirk Meiderich/Beeck (von 138,7 auf 63,2) hat dazu geführt, dass dieser Bezirk nicht zum vierten Mal in Folge den höchsten Inzidenzwert hatte. Dieser wurde diesmal stattdessen für Hamborn errechnet – trotz der auch dort rückläufigen Neuinfektionen (von 124,1 auf 88,4).
Untypisch: Die zweithöchste Inzidenz der Bezirke hatte Mitte (von 95,4 auf 79,8), und im Süden war der Wert sogar leicht gestiegen (von 52,1 auf 61,7). Unter diesem lag auch die Neuinfektionsrate in Walsum deutlich (von 97,5 auf 45,8).
Sieben-Tage-Inzidenz: acht Stadtteile über 100, neun unter 25
Hinter dem Anstieg im Süden stecken vor allem Neuinfektionen in Hüttenheim und Wanheim-Angerhausen. Sie zählen zu den zehn Stadtteilen, aus denen vom 17. bis 23. Mai die meisten neuen Fälle gemeldet wurden:
• Bruckhausen: 248,8
• Hüttenheim: 231,4
• Kaßlerfeld: 183,3
• Obermarxloh: 152,4
• Rheinhausen-Mitte: 120,8
• Altstadt: 119,3
• Wanheim-Angerhausen: 115,5
• Neuenkamp: 101,7
• Wanheimerort: 99,8
• Alt-Hamborn: 98,9
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Unter den zehn Stadtteilen mit den wenigsten neuen Fällen binnen sieben Tagen war dagegen am Sonntag lediglich ein Stadtteil eines Hochinzidenz-Bezirks vertreten: Obermeiderich.
• Ungelsheim: 0
• Rumeln-Kaldenhausen: 5,9
• Bergheim: 9,8
• Huckingen10,5
• Duissern13,6
• Rahm17,5
• Wedau19,9
• Alt-Walsum 23,7
• Obermeiderich: 23,8
• Fahrn: 25,8
Zur Einordnung: Die Sieben-Tage-Inzidenzwerte der 46 Stadtteile machen wegen der geringen Einwohnerzahlen extreme Sprünge. Je weniger Einwohner ein Stadtteil hat, desto volatiler, also unbeständiger ist der Sieben-Tage-Inzidenzwert. Bei der Interpretation dieser Kurzzeit-Daten ist es also besonders wichtig, die Anzahl der neu gemeldeten Fälle, die Einwohnerzahl und den Erhebungszeitraum zu berücksichtigen. Ein Ausbruch in einer Kita etwa mit infizierten Kindern aus dem Viertel könnte die Inzidenz sofort zur höchsten in der Stadt katapultieren.
Neue Fälle und Inzidenzwerte: Alle Stadtteil-Zahlen in der Übersicht
So ist unsere Übersicht aufgebaut: Bezirk oder Stadtteil (Einwohnerzahl 30. Mai 2021): Sieben-Tage-Inzidenz 23. Mai (Vergleich Sieben-Tage-Inzidenz 16. Mai) / Neu gemeldete Fälle 17. Mai bis 23. Mai (Vergleich zur Anzahl neu gemeldeter Fälle in der Vorwoche)
Bezirk Walsum (50.251): 45,8 (-51,7) / 23 (-26)
Aldenrade (13.981): 78,7 (-28,6) / 11 (-4)
Alt-Walsum (4224): 23,7 (0,0) / 1 (0)
Fahrn (7740): 25,8 (-90,5) / 2 (-7)
Overbruch (4992): 40,1 (+20,1) / 2 (+1)
Vierlinden (11.959): 41,8 (-50,2) / 5 (-6)
Wehofen (7355): 27,2 (-136,0) / 2 (-10)
Bezirk Hamborn (75.762): 88,4 (-35,7) / 67 (-27)
Alt-Hamborn (11.125): 98,9 (-26,9) / 11 (-3)
Marxloh (21.288): 84,6 (-65,7) / 18 (-14)
Neumühl (17.677): 56,6 (-50,9) / 10 (-9)
Obermarxloh (13.779): 152,4 (+21,8) / 21 (+3)
Röttgersbach (11.893): 58,9 (-33,6) / 7 (-4)
Bezirk Meiderich/Beeck (72.817): 63,2 (-75,5) / 46 (-55)
Beeck (11.547): 43,3 (-52,0) / 5 (-6)
Beeckerwerth (3720): 26,9 (-161,3) / 1 (-6)
Bruckhausen (5626): 248,8 (+124,4) / 14 (+7)
Laar (6580): 76,0 (-76,0) / 5 (-5)
Mittelmeiderich (18.330): 43,6 (-120,1) / 8 (-22)
Obermeiderich (16.803): 23,8 (-130,9) 4 (-22)
Untermeiderich (10.211): 88,1 (-9,8) / 9 (-1)
Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl (40.941): 48,9 (-14,6) / 20 (-6)
Alt-Homberg (14.950): 33,4 (+13,3) / 5 (+2)
Baerl (5081): 39,4 (+19,7) / 2 (+1)
Hochheide (15.246): 59,0 (-52,5) / 9 (-8)
Ruhrort (5664): 70,6 (-17,7) / 4 (-1)
Bezirk Mitte (108.959): 79,8 (-15,6) / 87 (-17)
Altstadt (8379): 119,3 (-35,8) /10 (-3)
Dellviertel (14.085): 56,8 (-21,3) / 8 (-3)
Duissern (14.678): 13,6 (-34,1) / 2 (-5)
Hochfeld (18.300): 98,4 (+11,0) / 18 (+2)
Kaßlerfeld (3819): 183,3 (-52,4) / 7 (-2)
Neudorf-Nord (14.499): 69,0 (+13,8) / 10 (+2)
Neudorf-Süd (12.245): 73,5 (0,0) / 9 (0)
Neuenkamp (4916): 101,7 (-20,4) / 5 (-1)
Wanheimerort (18.038): 99,8 (-38,8) / 18 (-7)
Bezirk Rheinhausen (78.175): 43,5 (-69,2) / 34 (-54)
Bergheim (20.387): 9,8 (-78,5) / 2 (-16)
Friemersheim (12.096): 41,3 (-49,6) / 5 (-6)
Hochemmerich (17.874): 72,7 (-128,7) / 13 (-23)
Rheinhausen-Mitte (10.759): 120,8 (-55,8) / 13 (-6)
Rumeln-Kaldenhausen (17.059): 5,9 (-17,5) / 1 (-3)
Bezirk Süd (72.914): 61,7 (+9,6) / 45 (+7)
Bissingheim (3133): 31,9 (-31,9) / 1 (-1)
Buchholz (14.016): 64,2 (+35,7) / 9 (+5)
Großenbaum (9989): 60,1 (-30,0) / 6 (-3)
Huckingen (9508): 10,5 (-21,1) / 1 (-2)
Hüttenheim (3457): 231,4 (+115,7) / 8 (+4)
Mündelheim (6123): 49,0 (+49,0) / 3 (+3)
Rahm (5721): 17,5 (-17,5) / 1 (-1)
Ungelsheim (2945): 0,0 (-169,8) / 0 (-5)
Wanheim-Angerhausen (12.986): 115,5 (+61,6) / 15 (+8)
Wedau (5036): 19,9 (-19,8) / 1 (-1)
>> GEMELDETE CORONA-INFEKTIONEN: ZUORDNUNG ÜBER DAS MELDEFORMULAR
■ Alle nach Stadtteilen und Bezirken aufgeschlüsselten Fallzahlen, alle Grafiken und Artikel zum Thema: zur Übersicht
■ Die Zuordnung der Fälle zu den sieben Stadtbezirken und 46 Stadtteilen ist möglich, da auf dem „Meldeformular“ für meldepflichtige Krankheiten wie Covid-19 nach dem Infektionsschutzgesetz auch die Adressen der positiv getesteten Personen angegeben und von den Gesundheitsbehörden registriert werden.