Dortmund. Eine Restaurantkette wollte mit einem besonderen Gastro-Konzept ins Azad-Haus ziehen. Jetzt haben die Interessenten plötzlich einen Rückzieher gemacht. Und nun?
Herber Rückschlag für das Einrichtungshaus Azad und die Dortmunder Gastronomie: Der Interessent, der die Geschäftsräume in bester Lage am Hansaplatz übernehmen wollte, hat sein Angebot überraschend zurückgezogen. Dabei sei man sich praktisch handelseinig gewesen, bedauert Azad-Sprecher Werner Müller. Nun beginne die Suche nach einem Nachfolger wieder von vorn.
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Die Restaurantgruppe, die ins Azad-Haus einziehen wollte, hatte eine Konzeptgastronomie für das Gebäude geplant. Im Erdgeschoss sollte es ein Büfett-Lokal geben, in den oberen Etagen dazu Räume für Veranstaltungen und Events. Die Kette, deren Name nicht genannt wird, expandiert derzeit offenbar. Es habe kürzlich mehrere Neueröffnungen gegeben, so Müller. Ob deren mangelnder Erfolg der Grund für den Rückzug in Dortmund ist, oder ob die millionenschweren Umbaukosten die Investoren abgeschreckt haben, kann und will er nicht sagen. Nur so viel: „Unser Mietinteressent aus der Konzeptgastronomie hat sich kurzfristig aus wirtschaftlichen Gründen zurückgezogen.“
Aktuell kein zweiter Interessent für Ladenlokal in Dortmund
Für Azad ist das mehr als eine schlechte Nachricht. Eigentlich sollte der Räumungsverkauf in wenigen Wochen eingestellt und die 5000 Quadratmeter großen Verkaufsräume für die Umbauarbeiten übergeben werden. Nun beginnen die Bemühungen um einen adäquaten Nachmieter von vorne. Einen Plan B hatte das Einrichtungshaus zuletzt nicht mehr verfolgt. „Wir sind fest davon ausgegangen, dass es klappt“, so Müller. „Sämtliche Mietverhandlungen waren ja schon abgeschlossen.“

Ein zweiter Kandidat für die Azad-Nachfolge stehe daher derzeit nicht parat. „Wir haben zwar mehrere Mietinteressenten aus dem Bereich Textileinzelhandel, der Lifestylebranche, der klassischen Gastronomie und der Eventgastronomie“, sagt der Sprecher. Die Verhandlungen müssten aber nun erst einmal erneut aufgenommen werden. „Und dann muss man sich um die weiteren Maßnahmen wie Nutzungsänderungen und Genehmigungen kümmern.“ Natürlich werde das Unternehmen die Stadt Dortmund dabei weiterhin um Unterstützung bitten.
Räumungsverkauf zu reduzierten Preisen läuft weiter
Für alle, die noch einen Teppich kaufen wollen, kann die Verzögerung eine gute Nachricht sein. Denn am Aus für das Einrichtungshaus Azad werde sich nichts ändern, betont Müller. „Wir werden in jedem Fall den Räumungsverkauf zu Ende bringen.“ Jedoch verzögere sich aufgrund der neuen Situation der zeitliche Fahrplan. Glück für die Kunden: Der Abverkauf der Ware wird noch länger dauern. „Und die Reduzierungen sind bereits bei 80 Prozent angelangt.“
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Das Einrichtungshaus schließt nach insgesamt über 60 Jahren in Dortmund seine Pforten. Der Räumungsverkauf in dem Dortmunder Traditionsunternehmen läuft seit Oktober. 40.000 Teppiche warten noch auf Käufer.