Dortmund. Weihnachtsflair-Besucher staunten: Ihre Shuttlebusse wurden von einem festgefahrenen Stadtbus blockiert. Weshalb die Lösung 45 Minuten dauerte.
Am ersten Adventswochenende zog es Tausende Besucher zur beliebten „Weihnachtsflair“ auf Schloss Bodelschwingh in Dortmund. Da die nahegelegenen Felder für eine Nutzung als Parkfläche zu matschig waren, wurde ein Shuttlebus-Service in den rund zwei Kilometer entfernten Stadtteil Oestrich organisiert. Dieser stand am Samstagabend (30.11.) gegen 18 Uhr jedoch plötzlich still.
Grund waren Wildparker und ein umgeleiteter DSW21-Bus der Linie 470, der den Shuttlebussen von „TRD-Reisen“ plötzlich den Weg versperrte. Letztere stauten sich in der Schloßstraße, während P&R-Nutzer bei 6 Grad Kälte vergeblich auf den Transport warteten.
Darf ein Bus nicht rückwärts fahren?
Ein TRD-Fahrer erklärte vor Ort, dass der DSW21-Linienbus nicht einfach zurücksetzen dürfe, um den Weg wieder freizumachen. Ein speziell ausgebildeter Fahrer sei angefordert worden, um den Gelenk-Stromer rückwärts zu manövrieren. Das sorgte für viele Fragen und verständnislose Reaktionen unter der Erstmeldung des „Shuttle-Staus“ auf der Facebook-Seite von WAZ Dortmund.
Die Kommentare reichten von „Es waren doch genug Busfahrer vor Ort, die als Einweiser hätten fungieren dürfen“ über „Warum ein spezieller Fahrer? Können die anderen nur vorwärts fahren?“ bis hin zu „Es gibt Betriebe, die erlauben normalen Fahrern nicht, rückwärts zu fahren“. Was stimmt den nun?
„Höchste Sicherheitsmaßstäbe“: Strenge Vorschriften für Fahrer bei DSW21
DSW21-Sprecher Frank Fligge bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion, dass sich der Linienbus aufgrund mehrerer falsch geparkter Autos festgefahren hatte: „Der Fahrer hat dann, der internen Vorschrift folgend, die Leitstelle informiert. Diese hat einen Verkehrsmeister zur Bodelschwingher Straße geschickt, um den Busfahrer einzuweisen.“ Nach rund 45 Minuten sei die Straße wieder frei gewesen.
Und tatsächlich: „Da wir höchste Sicherheitsmaßstäbe anlegen, legt die interne Vorschrift bei DSW21 fest, dass die Einweisung durch eigene Mitarbeiter (i.d.R. ein*e Verkehrsmeister*in) erfolgen muss“, so Fligge.
„Geprüfte/r Meister/in für Kraftverkehr“ (IHK) können Fahrer durch berufliche Weiterbildung werden. Diese befähigt sie nach bestandener Prüfung, Führungsaufgaben zu übernehmen, den Fahrbetrieb im öffentlichen Personennahverkehr zu steuern, zu koordinieren und zu überwachen – wofür es auch mehr Gehalt gibt.
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