Dortmund. Seit seiner Auslieferung nach Deutschland sitzt der Dortmunder Clan-Boss Sammy Miri in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage erhoben.

Seit einer großen Drogen-Razzia vor drei Jahren war der Dortmunder Clan-Chef Sammy Miri auf der Flucht. Am 16. März 2024 konnte er in der Türkei festgenommen werden, wo er bis dahin in Saus und Braus lebte. Im Sommer wurde er nach Deutschland ausgeliefert, wo er seither hinter Gitter auf seinen Gerichtsprozess wartet.

Anklage gegen Clan-Boss Sammy Miri erhoben

Wie BILD zuerst berichtete, wurde nun Anklage gegen den 38-Jährigen erhoben, der mit bürgerlichem Namen Esmat E. heißt. Die Dortmunder Staatsanwaltschaft wirft ihm in elf nachgewiesenen Fällen „unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge“ sowie die Einfuhr von Drogen vor. Der Gesamtwert des verkauften Kokains soll sich auf 971.000 Euro belaufen. Diese sogenannten „Taterträge“ will die Staatsanwaltschaft ihrem Antrag zufolge von dem Clan-Boss einziehen lassen. Das könnte zum Beispiel durch Pfändung von Fahrzeugen, Immobilien und Konten passieren.

Auch interessant

Sammy Miri droht lange Haftstrafe

Zwei Brüder des Clan-Chefs wurden bereits zu Gesamtfreiheitsstrafen von jeweils 14 Jahren verurteilt, ein dritter Bruder ist auf der Flucht. Laut Staatsanwalt Henner Kruse sei für Sammy Miri eine Haftstrafe „nicht unter fünf Jahren“ wahrscheinlich. Sogar bis zu 15 Jahre Haft könnten drin sein.

+++ Folgen Sie der WAZ Dortmund auf Facebook und Instagram +++

Drogen-Geschäfte flogen durch EncroChat auf

Die Ermittlungen begannen bereits 2020, nachdem französische Spezialisten auf die EncroChat-Kommunikation des Clans zugegriffen hatten. Dabei wurden 40.000 Botschaften entdeckt, in denen die Bande offen über ihre Deals kommunizierte. In Dortmund und Werl soll die Gruppe Zwischenlager für Kokain betrieben haben.

(red)

Mehr aus Dortmund