Dortmund. Gabriela Kyeremateng aus Dortmund gehört bei „The Voice of Germany“ zu den besten zwölf Talenten. Aber hat sie es auch bis ins Finale geschafft?
Es war wieder ein toller Auftritt: Mit dem Song „Do don‘t own me“ von Lesley Gore verzauberte Gabriela Kyeremateng das Studio und die Coaches. Samu Haber sprach nach dem Auftritt der Dortmunderin sogar von einer „Riesenchance auf den Sieg“. Doch das Publikum zu Hause entschied anders.
+++ Folgen Sie der WAZ Dortmund auf Facebook und Instagram +++
Am Freitag (29.11.) kämpften die verbliebenen zwölf Talente um einen Platz im Finale. Kurz vor Mitternacht konnten sich die ersten vier Kandidaten freuen. Aber leider keiner aus dem Team von Yvonne Catterfeld, zu dem Gabriela gehört. Dann kam noch einmal Hoffnung auf. Denn beim Finale werden diesmal sechs Sänger auf der Bühne stehen. Doch auch von den letzten beiden Plätzen ging keiner an die 25-jährige Gospelsängerin. Kleiner Trost: Wenigstens ihr Teamkollege Sebastian Zappel wird in der nächsten Woche dabei sein.
Dortmunderin galt als Favoritin
Damit ist der Traum vom Sieg bei „The Voice of Germany“ für Gabriela überraschend geplatzt. Schließlich konnte die Dortmunderin von Anfang an mit jedem ihrer Auftritte überzeugen. Sie galt als Favoritin. Gabriela sei ihre sicherste Sängerin, hatte Yvonne Catterfeld versichert, eine Ausnahmekünstlerin. „Sie ist mein Ass im Ärmel.“
Ihr Können kommt nicht von ungefähr. Gabriela Kyeremateng singt schon, seit sie Kind ist. Kein Wunder, schließlich ist auch ihre Mutter Chorleiterin. Und so hat auch Gabriela bereits mit sechs Jahren im Gospelchor der Gemeinde „Christ for all“ in Dortmund damit angefangen. „Seitdem bin ich in dieses Genre verliebt.“
Dortmunderin hatte für Blind Auditions bei „The Voice“ einen Gospel einstudiert
Für den ersten Auftritt vor den vier Juroren hatte Gabriela ebenfalls einen Gospel einstudiert, etwas anderes kam für sie überhaupt nicht infrage. „Der Glaube an Christus steht für mich an erster Stelle, er ist meine Motivation zu singen“, erklärt sie. „Wenn ich ihn nicht hätte, würde ich etwas anderes machen.“
Mit ihrer eindrucksvollen Stimme und der tollen Performance begeisterte Gabriela bei den Blind Auditions Coaches und Publikum. Alle vier Juroren drehten sich um und wollten sie in ihrem Team haben. Die Dortmunderin entschied sich für das von Yvonne Catterfeld. Denn von klein auf ist sie der größte Fan der Sängerin gewesen. „Ich habe mir den Wecker gestellt, um keine Sendung mit ihr zu verpassen – und jetzt durfte ich sie kennenlernen.“ Und einige Wochen mit ihr zusammenarbeiten.
Doch auch, wenn es jetzt mit „The Voice“ vorbei ist: Gabrielas musikalische Reise ist ohnehin noch lange nicht zu Ende. Denn die Dortmunderin hat ihre Leidenschaft längst zum Beruf gemacht. Nach dem Abitur am Leibniz-Gymnasium hat sie zunächst Fernsehjournalismus in Nottingham, anschließend noch „Music Performance“ in London studiert.
Lesen Sie auch
- Dortmunder Investor verlässt Vox-Show „Die Höhle der Löwen“
- Schwere Stunden: Mario Götze schreibt über Geburt seines Sohnes
- „Das habe ich unterschätzt“: Veranstalter reagiert auf Baum-Kritik
Inzwischen kann sie vom Gesang leben. Gabriela leitet die Hochzeits-Gospelband „Heavenly Loveband“ und mehrere Chöre, singt außerdem in dem in England sehr bekannten „Atlantic Soul Orchestra“, das auch bei der Hochzeit von Harry und Meghan aufgetreten ist. In London bekannt ist die Dortmunderin aber auch für ihre spontanen Auftritte an U-Bahn-Stationen – was sie in ihrem Instagram-Account dokumentiert:
Bei so viel Erfolg im Beruf – warum dann noch der Auftritt bei „The Voice“? „Weil es mich so aufregt, dass Gospel, die Wurzel aller Musik, in Deutschland praktisch keinen Stellenwert hat“, das hatte Gabriela nach dem ersten TV-Auftritt erklärt. Und das wollte sie ändern: „Ich will mit meiner Musik ,The Voice‘ gewinnen und damit die Türen für alle Gospelsänger nach mir öffnen.“
Das wird ihr nun nicht mehr gelingen. Aber vielleicht einer anderen Kandidatin: Ingrid Arthur aus dem Team Samu steht am 6. Dezember im Finale. Und auch die singt Gospel.
+++ Mehr Nachrichten aus Dortmund lesen Sie hier +++