Dortmund. Seit der Schließung des Straßenstrichs bekämpft das Ordnungsamt mit der sogenannten “Task Force Nordstadt“ die Straßenprostitution in Dortmund.
Seit 2011 ist ganz Dortmund Sperrbezirk für Straßenprostitution. In der Nordstadt kontrolliert eine eigens ins Leben gerufene Tast Force die Einhaltung des Verbots. Nun zog die Stadt Bilanz. Die Situation habe sich zwar damals nach Schließung des Straßenstrichs deutlich verbessert, schreibt die Stadt. Dennoch habe sich über die Jahre 2013 und 2014 ein "hartnäckiger Kern" von 25 bis 35 überwiegend drogenabhängiger Prostituierten herauskristallisiert.
Diese Prostituierten seien vor allem rund um den Nordmarkt und im Schleswiger Viertel unterwegs gewesen, um ihre Dienste anzubieten und damit ihre Sucht zu finanzieren. Anwohner fühlten sich durch die zahlreichen Freier, die auf der Suche nach einer Prostituierten durch die Straßen fuhren und auch Unbeteiligte ansprachen, gestört. Neben dem Kontaktaufnahmeverbot für Freier und einem Durchfahrtsverbot an vielen Straßen um den Nordmarkt von 19 bis 5 Uhr, reagierte das Ordnungsamt mit verstärkten Streifen und Schwerpunkteinsätzen, auch in der Nacht.
13 Prostituierte in Haft
Die Bilanz des Ordnungsamts: Seit 2011 wurden über 900 Verfahren gegen Freier allein wegen des bestehenden Kontaktaufnahmeverbots eingeleitet. Gegen Prostituierte, die hartnäckige illegal ihre Dienste anboten, sei bis heute in 600 Fällen Strafanzeige gestellt worden. Einige Prostituierte seien bis zu 20 Mal erwischt worden. Viele Verfahren seien mittlerweile abgeschlossen, in einigen Fällen habe es Freiheitsstrafen gegeben - von mehreren Monaten bis zu vier Jahren.
Dabei sei neben anderen strafrechtlichen Delikten, etwa Betäubungsmittelbesitz und Diebstahl, vor allem die hartnäckige Missachtung der Sperrbezirksverordnung für die Verurteilung ausschlaggebend gewesen. Mindestens 13 Prostituierte seien in Haft. Laut Stadt ein Grund dafür, dass die Kontrolleure in den letzten Wochen selten mehr als zehn Prostituierte pro Tag in der Nordstadt antrafen.