Dortmund. “Kein Bier für Rassisten“ – das Motto, mit dem sich der BVB gegen Fremdenfeindlichkeit einsetzt, kommt so gut an, dass die Deckel nun verkauft werden.
Seit Anfang März ziehen ehrenamtliche Helfer der BVB-Fanabteilung durch Dortmunder Kneipen und Restaurants und verteilen Bierdeckel mit der Aufschrift "Kein Bier für Rassisten". Die Gäste der Dortmunder Wirte sollen ihre Getränke mit der klaren Botschaft des BVB serviert bekommen. Neben der Symbolik liefern die Bierdeckel auch stichhaltige Argumente gegen rassistische Stammtischparolen. Über einen QR-Code auf der Rückseite jedes Bierdeckels kann direkt vor Ort mit dem Smartphone eine ganze Liste an stichhaltigen Argumenten gegen rassistische Unterstellungen aufgerufen werden.
Mit Info-Flyern und einem eigens kreierten "Bullshit-Bingo" wollen die Initiatoren der Aktion gegen rechte Stammtischparolen vorgehen. Das "Bullshit-Bingo" greift Sprüche wie "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen" oder "Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber..." auf und entlarvt den oftmals rassistischen Hintergrund.
Bierdeckel werden verkauft
Die Aktion kommt bei Wirten und Fans gleichermaßen gut an. Immer wieder wird die Frage gestellt, ob die Deckel auch verkauft werden. Ab jetzt lautet die Antwort "Ja". Beim Heimspiel gegen Werder Bremen verkauft die Fanabteilung die Bierdeckel an ihren drei Infopunkten am Stadion. Ein Paket à 50 Deckel kostet fünf Euro. Der Erlös wird an die BVB-eigene Stiftung "Leuchte auf" gespendet.
Wer am letzten Spieltag nicht im Stadion sein kann, hat die Möglichkeit, die „Kein Bier für Rassisten“-Bierdeckel im BVB-Onlineshop zu erwerben.
Ehrung für Arbeit gegen Rechts
Borussia Dortmund engagiert sich seit Längerem gegen rechtsradikale Umtriebe in der Fanszene und in der Stadt. Für seine Arbeit wurde der Klub im vergangenen Jahr mit dem zweiten Platz beim Julius-Hirsch-Preis des Deutschen Fußball-Bundes ausgezeichnet. Insbesondere ging es dabei um eine Reise, die BVB-Fans ins polnische Lublin führte, wo die Fans in den ehemaligen Vernichtungslagern Majdanek, Belzec und Sobibor nach Spuren deportierter Dortmunder Juden suchten.