Hamburg/Dortmund..

Mit Vollgas in die Vergangenheit – beim „Tattoo“-Tourauftakt in Hamburg ging Peter Maffay zu seinen musikalischen Wurzeln zurück – aber nicht zu Fuß – der Altrocker fuhr stilecht mit der Harley auf die Bühne. Maffay präsentierte seine alten Hits mit viel Schmackes, Spielfreude und Orchester – Begeisterung bis unters Dach der ausverkauften O2-Arena.

In Dortmund hat Peter Maffay seit jeher so etwas wie ein Heimspiel. Daher verwundert es nicht, dass das erste Konzert am 19. November in der Westfalenhalle bereits seit Monaten ausverkauft ist. Für die Zugabe am 25. Mai 2011 an gleicher Stelle gibt es noch Tickets zwischen 41,53 und 76 Euro (inklusive Gebühren). Was die Musikfans dann erwartet, zeigte Maffay jetzt beim Tour-Auftakt in Hamburg.

Pünktlich, eine Minute vor Acht, bitten die 12.000 Fans ihren Helden mit Nachdruck, also energischem Jubel, auf die Bühne. Peter Maffay führt die Zuschauer vom ersten Akkord an in die Zeit zurück, in der es nur drei Fernseh-Programme gab und er Dauergast in der ZDF-Hitparade war. Etwa mit „Steppenwolf“.

„Es war Sommer“ mit Augenzwinkern

Nach dem sanften Beginn lässt er es richtig krachen und donnert mit einer Harley-Davidson auf die Hauptbühne, wo sich Band und Orchester schon warm spielen. Genau so wollen ihn seine Anhänger sehen – als hart arbeitenden Rocker. Peter Maffay wirft sich seine Stratocaster um – und los geht die Tour durch seine 40-jährige Karriere. Dass dabei nicht alles Rock war, spielt an diesem Abend keine Rolle. Seine gut eingespielten Musiker drehen die Regler gleich auf.

Und so kommen auch Schmachtfetzen wie „Du“ mit dem nötigen Drive über die Rampe. Das Bühnenbild wird bestimmt vom Philharmonic Volkswagen Orchestra, das sich auf einem zweigeschossigen Gerüst verteilt. Trotzdem gehen die 29 Instrumentalisten ein wenig unter im rauen Soundgemisch aus E-Gitarren, Orgel und Schlagzeug. Cello und Geigen sind da schmückendes Beiwerk, das den Klang abrundet.

Mitsingen

„Wenn ihr mitsingen wollt, singt mit“ – wollen sie – vor allem, bei den Liedern aus der musikalischen Frühphase des 61-Jährigen. So wie „Es war Sommer“, das Peter Maffay nicht ohne selbstironisches Augenzwinkern gibt. Die Eingeblendeten alten Bravo-Cover unterstreichen den Eindruck, dass der Sänger Frieden mit seinen Anfängen geschlossen hat, auch wenn Maffay selbst sich das Schmunzeln nicht verkneifen kann. Die Fans feiern die Hits ab, Paare wiegen sich eng umschlungen, Kinder lauschen auf dem Rücken ihrer Eltern. Peter Maffay revanchiert sich auf seine Weise und lädt noch mal zur Blues-Session auf dem kleinen Podest am anderen Hallenende, nur begleitet von Gitarrist Carl Carlton und dem Dortmunder Harp-Enthusiasten Chris Kramer. Selbst als der Bandleader über die Pressetribüne auf die Hauptbühne hastet, klatscht er noch die Hände seiner Anhänger ab.

Natürlich gibt es die „7 Brücken“, natürlich gibt es „Ewig“ bei dem Maffay sein gesangliches Können voll ausspielt – Glücklichsein im Kollektiv.

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