Dortmund. Dortmunds OB Thomas Westphal (SPD) äußert sich kritisch zu den schleppend anlaufenden Corona-Schutzimpfungen und nimmt das Land in die Pflicht.
Thomas Westphal, Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, sieht noch erheblichen Verbesserungsbedarf auf dem Weg hin zu einer gegen das Coronavirus geimpften Gesellschaft. Weniger die Menge an Impfstoff als vielmehr die Abläufe und Verantwortlichkeiten hin zur Immunisierung lassen den SPD-Politiker zweifeln, weshalb er in einer Mitteilung vom Donnerstagvormittag auch Kritik in Richtung Land NRW adressiert.
Wichtig sei ja nicht, mit welcher Menge Impfstoff gestartet werde, sagt Westphal. Sondern, ob die gesamte Strecke bis zum Ziel – das hieße alle, die es wollen, auch zu impfen – stimmig und stabil sei. Der Oberbürgermeister schiebt nach: "Hier habe ich aktuell erhebliche Zweifel und hier muss schnell und genau nachgearbeitet werden."
Thomas Westphal fordert eine Stabsstelle "Impfaktion"
Seine Kritik adressiert der 53-Jährige auch in Richtung Land. Es komme darauf an, in NRW durch die Festlegung klarer und transparenter Strukturen und Verantwortlichkeiten zu reibungslosen Abläufen zu kommen. Die nächsten Impfstufen müssten dort professionell koordiniert werden, sagt Thomas Westphal und ergänzt: "Der Ministerpräsident muss dies zur Chefsache machen und schnellstens eine eigene Stabsstelle „Impfaktion“ mit Unterstützung von externen Fachleuten aus der Medizin-Logistik aufbauen. Daran müssen die Kommunen zwingend beteiligt werden."
Auch interessant
Gleichzeitig räumt der SPD-Politiker ein, einen holprigen Impfstart in Dortmund hingelegt zu haben. Der jedoch auch nicht überraschend sei, wie Westphal betont. "Die Impfungen selber sind eine große logistische Herausforderung, die in Kooperation von Stadt und Kassenärztlicher Vereinigung bewältigt werden muss. Das geschieht in dieser gemeinsamen Struktur zum ersten Mal." Und stellt fest: "Beide Seiten wollen das Impfen der Bevölkerung, diese Gemeinschaftsaufgabe, zum Erfolg führen."
OB Westphal verteidigt Verlängerung des Corona-Lockdows
Dass die Impfung der Bevölkerung nur eine Säule im Kampf gegen die Corona-Pandemie sein kann, unterstreicht der Dortmunder Oberbürgermeister ebenfalls und verteidigt die Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar. "Die Infektionszahlen lassen derzeit keine andere Wahl und wir dürfen nicht vergessen, dass wir es auch mit einer Veränderung des Virus zu tun haben, die die Ansteckungsgefahr noch erhöht. Deshalb müssen die Kontakte auch so gering wie möglich gehalten werden."
Weitere Nachrichten aus Dortmund lesen Sie hier.