Dortmund.. Ganz Dortmund sang zur BVB-Meisterschaft den schrägen Kultsong „Rubbeldikatz am Borsigplatz“. Auch wenn Akkordeon-Gaststar „Aki“ Schmidt das Musikprojekt begrab, so lebt es fort: Als ein Jugendwort 2011 beim Langenscheidt-Verlag. Rubbeldiekatz steht dort für extrem schnell.
Es war d e r Hit zur Meisterschaft von Borussia Dortmund: „Rubbeldikatz am Borsigplatz“. Doch dann kündigte BVB-Ikone „Aki“ Schmidt an, dass die Zusammenarbeit mit der Band Casino Express nicht fortbestehe. Doch das Vermächtnis zog über Dortmunds Stadtgrenzen hinaus seine Kreise und fand Eingang als eines von 15 Jugendwörtern 2011 beim Langenscheidt-Verlag.
Bis zum 31. Oktober forderte die dortige Redaktion Vorschläge ein, um auch in diesem Jahr das Jugendwort 2011 küren zu können. Aus den rund 250 neuen Begriffen und Wendungen, die für das aktuelle Wörterbuch „Hä?? – Jugendsprache unplugged“ ausgesucht wurden, ermittelten Internetuser via Voting 15 Begriffe, die nun wiederum einer Jury vorgelegt werden, die daraus das endgültige „Jugendwort des Jahres“ bestimmt.
Unter diesen 15 Wörtern: „rubbeldiekatz“. Wenn auch im Dortmunder Kultlied ohne Dehnungs-E geschrieben, so übersetzt der Verlag dieses Adjektiv mit „extrem schnell“. So ganz neu mag dem einen oder anderen dieses Wie-Wort nicht vorkommen, aber als jugendlicher Ausdruck ist es wohl in der Tat bisher eher selten in Erscheinung getreten.
Dort steht es nun in einer Reihe mit „guttenbergen“ (abschreiben), „Hausfrauenpanzer“ (schicker Geländewagen, SUV), „Karussellfleisch“ (Döner) oder „Zwergenadapter“ (Kindersitz). Diese zur engeren Auswahl stehenden Jugendwörter werden von der Jury nach den Kriterien sprachliche Kreativität, Originalität, Aktualität und Verbreitungsgrad bewertet. Ende November/Anfang Dezember wird die Entscheidung bekannt gegeben, wer Nachfolger der letztjährigen Jugendwörter „Niveaulimbo“ (das ständige Absinken des Niveaus), „hartzen“ (arbeitslos sein, rumhängen) und „Gammelfleischparty“ (Ü-30-Party) wird.
Platz drei in der Vorauswahl
In der Vorausscheidung von 3000 eingereichten und daraus 250 gefilterten Begriffen stimmten etwa 40.000 ab und wählten „rubbeldiekatz“ auf Platz drei. „Dieses Wort wurde wahnsinnig oft vorgeschlagen, die Schreibweise richtet sich dann nach der Mehrzahl der Eingänge“, erläutert Langenscheidt-Sprecherin Stefanie Schill. Diese Renaissance erkläre sich zudem noch mit dem Film „Rubbeldiekatz“, der am 15. Dezember startet. In der romantischen Komödie von Regisseur Detlev Buck spielen u.a. Matthias Schweighöfer und Alexandra Maria Lara mit.
Die Idee hinter dem „Jugendwort des Jahres“ sei, den Sprach- und Wortwandel durch den kreativen Umgang der Jugendlichen mit der Alltagssprache zu präsentieren und zu dokumentieren. Ob „Beraterpommes“ für Sushi oder „Fichtenmoped“ für Kettensäge – die Einsendungen zeigen: Es mangelt nicht an originellen Wortneuschöpfungen und –deutungen. Seit 2008 sucht der Verlag als einziger ein „Jugendwort des Jahres“, das er dann durchaus als repräsentativ betrachtet und in einer Reihe mit Auszeichnungen wie Unwort des Jahres sieht. „Es soll originell, kreativ und lustig sein“, beschreibt Schill die Langenscheidt-Idee dahinter, „zugleich aber auch seriös die Sprache der Jugend widerspiegeln.“
Wobei das Dortmunder „Rubbeldikatz“ nicht nur bei der Jugend extrem schnell in den alltäglichen Sprachgebrauch Einzug hielt...