Dortmund.. Wegen Betrugs, Raubes und Diebstahls muss ein 47-Jähriger vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Er hatte Hausbesitzern vorgegaukelt, ihnen finanzstarke Käufer zu vermitteln – und suchte mit der Provision das Weite.
Die Betrugsmasche war so dreist wie erfolgreich. Und sie zeigt, wie leichtsinnig Menschen sind, wenn sie meinen, bequem an viel Geld zu kommen. So zog ein 47-jähriger Ganove, der sich als piekfeiner Immobilienmakler ausgab, reihenweise Hausbesitzer über den Tisch. Seine Beute: Fast 300.000 Euro.
Wegen Betrugs, Raubes und Diebstahls in vier Fällen muss der in Holland lebende Mann jetzt vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis. So lautete gestern das Urteil der 39. Großen Strafkammer, die sich damit dem Strafantrag von Oberstaatsanwalt Thomas Poggel anschloss.
Ganovenmasche „Rip-Deal“
„Rip-Deal“ nennt sich die beliebte Ganoven-Masche, die gern beim Verkauf von Autos eingesetzt wird – oder, wie hier, im Immobilienhandel. Per Internet oder Zeitungsannonce nahm man Kontakt zu Leuten auf, die Häuser verkaufen wollten. Wohnsitz der Hausbesitzer: Hamburg, Bochum, Konstanz, Amsterdam und eben Dortmund. Einer der Gründe, warum das Verfahren am Landgericht lief.
Sein Komplize stellte den Kontakt zu den Hausverkäufern her, so ließ der 47-Jährige durch seinen Verteidiger erklären. Er selbst trat als einflussreicher Immobilienmakler auf. Als jemand, der beste Kontakte zu finanzkräftigen Kaufinteressenten im In- und Ausland hat. Die Verkäufer witterten fette Beute. Und stimmten ohne Bedenken einem Treffen in Holland zu – in der Tasche Provisionen, natürlich in bar.
Fast 300.000 Euro verjubelt
Was dann geschah, klingt kinoreif. Mal gab der Angeklagte vor, er wolle das Geld bei der Bank umtauschen. Dreist jubelte er den Hausbesitzern dann Spielgeld unter, während er mit der Provision das Weite suchte. Mal riss er einem Kunden die Tasche mit 30.000 Euro einfach weg. All das ist fünf Jahre her, so lange hat es gedauert, bis der Mann verhaftet wurde. Das ergaunerte Geld will er verjubelt haben. „Kleidung, Autos, Partys.“
Dazu der Vorsitzende Richter Peter Windgätter: „Gelinde gesagt, die Opfer haben es dem Angeklagten leicht gemacht.