Düsseldorf. 918 Blindgänger hat der Kampfmittelräumdienst im vergangenen Jahr in NRW entschärft — 200 mehr als im Vorjahr. Zudem sind Tausende andere Kampfmittel unschädlich gemacht, von der Handgranate bis zur Tretmine. Die spektakulärsten Funde wurden in Dortmund, Euskirchen und Weilerswist gemacht.
Der Kampfmittelräumdienst hat im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen 918 Bomben entschärft, gut 200 mehr als 2012. Außerdem seien 8 345 Granaten, 861 Handgranaten und 144 Minen beseitigt worden, teilte das Innenministerium am Mittwoch in Düsseldorf mit. Zusammen mit weiteren Sprengsätzen wurden im Jahr 2013 fast 12.000 Kampfmittel geräumt, während es im Jahr zuvor noch rund 6400 waren.
Die meisten Waffen stammten aus dem Zweiten Weltkrieg. In der Regel werden die Blindgänger bei der systematischen Suche der Experten vom Kampfmittelräumdienst entdeckt, vor allem durch die Auswertung von Luftbildern der Alliierten.
Rund 1 000 Granaten wurden auf einer einzigen Baustelle in Weilerswist im Landkreis Euskirchen entdeckt. Wegen der Entschärfung einer großen britischen Luftmine mussten vergangenen November insgesamt rund 20 000 Menschen in Dortmund vorübergehend die Häuser verlassen. Dies war nach Angaben des Ministeriums die größte Evakuierung in NRW seit Ende des Zweiten Weltkriegs.
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Im Januar dieses Jahres kam ein Baggerfahrer bei der Explosion eines Blindgängers in einem Bauschutt-Recyclingbetrieb in Euskirchen ums Leben, 13 Menschen wurden verletzt.
Entsorgung der Sprengmittel kostet 17 Millionen
Das Land habe 2013 rund 17 Millionen Euro für die Beseitigung und Entsorgung der Waffen ausgegeben, teilte das Ministerium weiter mit. Auch in den kommenden Jahrzehnten bleibe die Kampfmittelbeseitigung eine "Mammutaufgabe". (dpa)