Kemminghausen. Tote Enten und Gänse liegen am Ufer, tote Fische treiben auf dem Wasser — was ist Schuld am mysteriösen Tiersterben? Die Behörden sind über die verendeten Tiere im Naturschutzgebiet “Auf dem Brink“ informiert. Das Veterinäramt hat auch schon eine erste Theorie zur Ursache.

Enten und Gänse verenden, tote Fische treiben an der Wasseroberfläche - im Teich nördlich des Bezirksfriedhof im Naturschutzgebiet Auf dem Brink grassiert ein mysteriöses Tiersterben. Die Behörden sind alarmiert. Im Veterinäramt gibt es bereits erste Theorien zur Ursache.

Etwa zehn tote Tiere waren am Montag an dem dortigen Teich zu sehen. Darunter sind mehrere Enten und eine Gans, ein Karpfen schwimmt an der Wasseroberfläche.

Einigen Enten geht es offensichtlich so schlecht, dass auch sie zu verenden drohen. "Irgendetwas muss mit dem Teich nicht stimmen", meint Iris Schönhoff, die häufig an dem Teich entlangwandert.

Küken bleiben zurück

Ganz umgekippt in Folge der Hitze könne das Gewässer jedoch nicht sein, meint sie, denn dann müssten viel mehr tote Fische oben schwimmen. Auch gibt es Tiere wie etwa einige Gänse, die anscheinend gesund sind.

"Es tut mir für die Tiere leid", sagt Iris Schönhoff. Zwei Erpel und eine Ente kannten die Lindenhorsterin schon so gut, dass sie auf den Wanderweg kamen, um sie zu begrüßen. Es ist gerade Brutzeit. "Zwei Enten hatten jeweils sieben Küken", sagt Helga Reimann, die Schwester von Iris Schönhoff, wehmütig. Auch sie geht häufig entlang des Teiches durch das Naturschutzgebiet.

Vogelgrippe ist ausgeschlossen

Was ist passiert? Die Sache gehört genau untersucht. Deshalb alarmierte Iris Schönhoff die Behörden: zunächst die Polizei, dann das Veterinäramt und die Jagdbehörde.

Stadtsprecher Frank Bußmann teilt auf Anfrage dieser Zeitung mit, dass die Jagdbehörde tote Enten habe einsammeln lassen und an das Veterinäramt weitergeleitet habe. Die verendeten Tiere seien an das Veterinäruntersuchungsamt in Arnsberg übersandt worden. Ergebnisse lägen noch nicht vor, doch sollen laut Bußmann die Untersuchungen die Vogelgrippe ausschließen.

Gift in Kadavern?

Als Ursache für das Fischsterben komme, so der Sprecher, aufgrund der Aufheizung der Wasserflächen durch das Wetter ein Verbrauch des Sauerstoffs in Frage.

Ein weiterer Grund für das Tiersterben könne der Botulismus sein. Dabei setzen Sporen ein Gift frei, das sich in Tierkadavern vermehrt. Die Stadt rät dringend, keines der verendeten Tiere anzufassen.