Dortmund. Anhänger der Querdenker-Bewegung haben in Dortmund gegen Corona-Impfungen demonstriert. Linke hielten dagegen. Es kam zu gewaltsamen Streit.

Mit rund 70 Wagen haben am Dienstagabend Impfgegner in einem von Ablegern der „Querdenken“-Bewegung organisierten Autokorso in der Dortmunder Innenstadt demonstriert. Nach Angaben der Polizei gab es dabei mehrfach Blockaden und Störungen von Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum.

Der fahrende Protestzug stand unter dem Motto „#ichlassemichNICHTimpfen“. Der Autokorso - der laut Polizei mit rund 70 Fahrzeugen deutlich kleiner war als angemeldet - sei zunächst von rund 80, später von rund 200 Menschen immer wieder mit Fahrrädern blockiert worden, teilte die Polizei mit. Laut Pressemitteilung der Gegendemonstranten, Autonome Antifa 170, haben Radfahrer den geplanten Beginn durch gezielte Blockaden um eine Stunde verzögert.

Anhänger der Querdenker-Bewegung haben in Dortmund demonstriert

Im Verlauf des Abends sei es mehrfach zu gefährlichen Situationen gekommen, teilte die Polizei mit. Vereinzelt seien Autos durch Gegendemonstranten beschädigt worden. Die Polizei habe die Route der Querdenkern-Protestierenden ändern müssen, um ihnen den Demonstrationszug zu ermöglichen.

„Die verschwörungsideologischen Corona-Leugner:innen konnten nicht wie geplant ungestört durch Dortmund fahren“, zeigt sich Kim Schmidt, Pressesprecherin der Autonomen Antifa 170, zufrieden. „Nur mit einem immer massiver werdenden Polizeiaufgebot konnte der Aufmarsch überhaupt durchgesetzt werden. Es ist ein wichtiges Zeichen, dass bereits der erste Autokorso so viel Gegenwind bekommen hat.“

Auseinandersetzung mit Baseballschläger

Nach einer Autopanne eines Autokorso-Teilnehmers seien vier Gegendemonstranten auf den den Wagen losgegangen. Bei der Auseinandersetzung sei ein Baseballschläger im Spiel gewesen. Wer diesen eingesetzt habe, sei noch unklar, teilte die Polizei mit. Gegendemonstranten der „Autonomen Antifa 170“ behaupteten in einer Pressemitteilung, der Autokorso-Teilnehmer habe mit diesem angegriffen. In dessen Auto wurde laut Polizei eine Machete gefunden. Zu dem Vorfall werde weiter ermittelt.

Darüber hinaus gab es mehrere Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung. Außerdem gab es wegen angeblicher Atteste für eine Befreiung von der Maskenpflicht drei Anzeigen wegen des Verdachts der Urkundenfälschung, wie die Polizei mitteilte. (dpa)