Dortmund. Unbekannte haben die Krippe einer Dortmunder Innenstadt-Kirche angezündet. Zuvor hatte es Probleme mit ungebetenem Besuch gegeben.
Seit Jahren steht ein Feuerlöscher neben der riesigen Propsteikirchen-Krippe in der Dortmunder Innenstadt – jetzt brauchte ihn Küster Adam-Johannes Ohsadnik zum ersten Mal: Die Krippe brannte. Unbekannte hatten am Montagmittag das Stroh angezündet.
Eine Passantin hatte das Feuer entdeckt und in der Kirchenbuchhandlung gemeldet. Als Ohdasnik mit einem Hausmeister-Kollegen in die Kirche gerannt kam, waren die Flammen schon meterhoch: Stroh, Holzfigur (Schäferhund) und Vorhänge brannten lichterloh. Zum Glück reichte zum Löschen noch der Feuerlöscher. Ohsadnik: "Wären wir eine Minute später gekommen, hätten auch die Bäume gebrannt – das will ich mir gar nicht vorstellen!" Das Material ist inzwischen staubtrocken, und der Altar mit dem kostbaren Baegert-Altarbild (um 1470) ist nur wenige Meter entfernt.
Große Dortmunder Krippe bekommt jedes Jahr viel Lob
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Auf ihre Krippe ist die katholische Propsteikirche St. Johannes Baptist (Propsteihof zwischen Hansaplatz und Thiergalerie) besonders stolz: Wegen ihrer Größe und der liebevollen Ausstattung kommt jedes Jahr viel Lob und Dank. Sogar Bäume säumen die Szenerie. Auch deshalb steht die Krippe immer bis Mariä Lichtmess Anfang Februar.
Dieses Jahr nicht: "Morgen fange ich an abzubauen", sagt Ohsadnik traurig. Nur die verkohlte Seite zu entfernen mache keinen Sinn – zumal auch der Rest der Krippe verrußt sei. Ohnehin stinke alles in der Kirche nach Räucherofen.
Tage vorher: Per Haftbefehl Gesuchter rauchte hinterm Altar
Ob Zufall oder nicht: Ein paar Tage vor dem Feuer hatte der Küster zwei Drogenabhängige hinterm Altar entdeckt. "Sie haben geraucht und mit Feuer hantiert", erinnert sich Ohsadnik. Mit Hilfe der Polizei wurden die beiden nach draußen geleitet – nicht ganz freiwillig, sagt er. Einer der Männer sei sogar per Haftbefehl gesucht worden.
Ob ein Zusammenhang mit den Feuer besteht ist nicht klar. Von Brandstiftung geht die Dortmunder Polizei auf jeden Fall aus: Zeuginnen oder Zeuge können sich melden unter: 0231/132 7441